Vor 56 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant P 601 vorgenommen:
14.11.1968:- Korrosionsschutz - Längsträger mit Bitumen Lack (innen)
2.522 Leerlaufeinrichtung
Durch das Leerlaufsystem erhält der Motor bei normalem Leerlauf, bei geÂschlossener Drosselkappe das nötige Kraftstoff-Luft-Gemisch. Der Kraftstoff wird aus dem Raum über der Hauptdüse durch Bohrungen und die LeerlaufÂdüse (13/2) abgesaugt. Die erforderliche Luft strömt über die Leerlaufluftdüse (14/6) der Leerlaufdüse zu. An der Leerlaufdüse findet die Gemischbildung statt.
Mit Hilfe der Leerlaufgemisch-Regulierschraube (13/7) wird die Leerlauf-Gemischmenge abgestimmt. Die Schraube ist mit einem Kegel versehen, der in eine Bohrung ragt. Gegen unbeabsichtigtes Verdrehen ist sie durch eine Feder gesichert.
Eine Anreicherung des Leerlaufgemisches findet statt, wenn die DrosselÂklappe etwas geöffnet wird. Sie steht dann der Progressionsbohrung gegenÂüber und bildet einen engen Spalt mit dem Ansaugkanal. Hierdurch entsteht ein Unterdruck, der das Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem Leerlaufsystem herÂausreißt. Diese Stellung der Drosselklappe dient schon zur Beschleunigung des Motors.
Bild 13. Vergaseransicht
1 Verschraubung für Einsatzstück
2 Leerlaufdüse
3 Drosselklappenhebel
4 Einstellschraube für DrosselklappenÂhebel
5 Zylinderschraube für Startzug-Befestigung
6 Drosselklappenwelle
7 Leerlauf gemisch-Reguliersshraube
2.523 Hauptdüsensystem
Bei weiterem öffnen der Drosselklappe wird die Leerlaufeinrichtung außer Betrieb gesetzt. Das Hauptdüsensystem tritt jetzt in Tätigkeit. Die HauptÂdüse ist in die Düsenhalteschraube (12/8) eingeschraubt.
Zur Hauptdüse gelangt der Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse über Bohrungen, Hohlschraube und Düsenhalteschraube. Bei geschlossener DrosselÂklappe steht der Kraftstoff im Mischrohr auf der Höhe, die sich auch im Schwimmergehäuse eingeregelt hat.
Durch den bei geöffneter Drosselklappe an der engsten Stelle des Lufttrichters entstehenden Unterdruck wird der Kraftstoff aus dem Mischrohr abgesaugt. Durch ansteigende Drehzahlen wird immer mehr Kraftstoff aus dem MischÂrohr abgesaugt, da auch der Unterdruck steigt. Um eine Überfettung des GeÂmisches zu verhindern, ist das Mischrohr im Spritzrohr konzentrisch anÂgeordnet. Der Kraftstoffspiegel sinkt jetzt durch starkes Absaugen aus dem Spritzrohr und gibt die Querbohrungen im Mischrohr frei. Durch diese wird dem Gemisch die sogenante Brems- bzw. Korrekturluft durch die KorrekturÂluftdüse (14/5) zugeführt. Hierdurch wird erreicht, daß auch bei Vollast keine Überfettung des Gemisches eintritt.
2.524 Regulierung des Vergasers
Durch eingehende Prüfungen ist der Vergaser auf den Motor abgestimmt. Die Forderungen nach höchster Leistung und bester Wirtschaftlichkeit sind dabei erfüllt. Aus diesem Grunde sollen keine Veränderungen vorgenommen werÂden. Ist dies trotzdem einmal nötig, so ist zu beachten, daß nur bei BetriebsÂtemperatur des Motors reguliert wird. Nicht jede Störung darf aber am VerÂgaser gesucht werden. Voraussetzung für die störungsfreie Funktion des Vergasers ist der einwandfreie Betriebszustand des Motors.
Bild 14. Vergaseransicht
1 Verschraubung für Einsatzstück
2 Drosselklappe
3 Einsatzstück
4 Mischrohr
5 Korrekturluftdüse
6 Leerlauf-Luftäüse
7 Ansaugkrümmer
2.524.1 Leerlaufregulierung
Für den Leerlauf wird die Kraftstoffmenge durch die Leerlaufdüse (13/2) beÂmessen. Die Abmessungen der Leerlaufdüse wurden durch Versuche festÂgelegt. Mit Hilfe der Einstellschraube (13/4) am Drosselklappenhebel (13/3) kann der Anschlag der Drosselklappe in der Leerlaufstellung begrenzt werÂden. Gleichzeitig wird damit die Leerlaufdrehzahl des Motors festgelegt. Wird die Schraube angezogen, vergrößert sich der Spalt zwischen Drosselklappe und Ansaugkanal, und der Motor läuft schneller. In entgegengesetztem Falle verÂringert sich die Drehzahl des Motors.
Die Leerlaufgemisch-Regulierschraube (13/7) dient zur Regulierung des Kraftstoff-Luft-Gemisches für den Leerlauf. Wird die mit einem Kegel verÂsehene Schraube hineingeschraubt, wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch reduÂziert. Im umgekehrten Falle wird die Gemischmenge vergrößert. Zum EinÂstellen des Leerlaufes wird wie folgt verfahren: Die Leerlaufgemisch-Re-gulierschraube (13/7) wird bis zum spürbaren Anschlag hinein- und dann V/2 Umdrehungen zurückgedreht. Nun Motor starten und die LeerlaufÂgemisch-Regulierschraube so weit herausdrehen, bis der Motor beginnt, rund zu laufen.
2.524.2 Hauptdüsenregulierung
Wie unter 2.524 bereits gesagt, ist der Vergaser unter Berücksichtigung der größten Wirtschaftlichkeit und maximaler Leistung eingestellt. Willkürliche Änderungen an der Hauptdüseneinstellung sollen deshalb unterbleiben.
Sie wollen lediglich darauf achten, daß bei Reinigung der Düsen und BohrunÂgen diese nicht mit metallischen Gegenständen durchstoßen werden. BeschädiÂgung der fein kalibrierten Bohrungen könnte entstehen.
Bei Fragen, die bei einer notwendigen Regulierung auftreten und einer Klärung bedürfen, wenden Sie sich bitte an unsere Kundendienstwerkstätten.