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Ich fahre mit einem Camping-Lastenanhänger

Ich fahre mit einem Camping-Lastenanhänger

Anhängervorstellung, Fahrhinweise, Wartung und Reparatur, Campingtipps in der 2. bearbeiteten Auflage, transpress, VEB Verlag für Verkehrswesen in Berlin von 1980

1.2.2 Spezielle Merkmale

2009-12-05 12:23:59 Geändert: 2009-12-05 12:24:02 (1) (Gelesen: 21527)

Die Palette der Anhängervarianten (s. Tab. 4) reicht vom einwandigen, mit wenig Komfort ausgestatteten Reiseanhänger bis zum doppelwandigen, voll isolierten komfortablen Campinganhänger. Welcher dieser Anhängertypen in die engere Wahl gezogen wird, hängt außer von der bereits erwähnten zulässigen Anhängelast des Zugfahrzeugs noch von den nachfolgenden Überlegungen ab.

Bremssystem: Aus Tabelle 4 geht hervor, dass von den gegenwärtig in der DDR in größeren Stückzahlen produzierten Campinganhängertypen 5 Typen ohne eigene Bremse und 3 Typen mit eigener Bremse gefertigt werden. Aber die Entwicklung geht auch auf diesem Gebiet weiter. Immer mehr Anhängerbaubetriebe werden zur Fertigung gebremster Campinganhänger übergehen, wobei sich sicherlich die mechanische Auflaufbremse durchsetzen wird. Diese Bremsenart bietet den Vorteil, dass sie immer wirksam ist, denn durch das Auflaufen des Anhängers auf das Zugfahrzeug wird ihr Hebelsystem mit Sicherheit in Tätigkeit gesetzt, was schließlich das Abbremsen des Anhängers bewirkt. Die hydraulisch arbeitende Anhängerbremse bietet diesen Vorteil zwar auch, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Campinganhänger viele Monate im Jahr nicht bewegt werden, kann es zu Ausfällungen der Bremsflüssigkeit kommen, was schließlich ein mehr oder minder starkes Festsitzen der Kolben im Haupt- bzw. in den Radbremszylindern mit sich bringt. Aus diesem Grunde sollten solche Bremsen von Zeit zu Zeit auch so behandelt werden, wie im Abschnitt „Bremsanlage" beschrieben.

Raumaufteilung: Campinganhänger für 2 Personen besitzen im Heck eine Doppelliege (Querschläfer) und im Bug die Kücheneinrichtung (Abb. 2). „Querschläfer" bedeutet, dass beide Personen quer zur Längsachse des Anhängers liegen. Personen, die über 1,80m groß sind, sollten deshalb auch vor dem Kauf des Anhängers die Länge der Liegeflächen messen, denn dieselbe beträgt meist nur 1,80... 1,95 m. Die Breite der Liegefläche sollte für 2 Personen mindestens 1,30 m betragen.

Campinganhänger für 3 Personen sind im Heck mit einer Doppelliege (Querschläfer) für 2 Personen und im Bug mit einer Einzelliege ausgestattet. Küche und Kleiderschrank sind zwischen Bug- und Heckschlafplatz untergebracht (Abb. 3). Eine zweite Variante dieses Anhängertyps besitzt im Heck eine Liegefläche für 3 Personen (Längsschläfer) und im Bug den Küchenbereich (Abb. 4). Die Mindestbreite der Liegefläche sollte nicht unter 1,70m und ihre Länge nicht unter 1,90 m betragen.

Campinganhänger für 4 Personen sind im Heck und im Bug mit je einer Doppelliege (Querschläfer) ausgestattet.. Zwischen den Liegen sind Küche und Kleiderschrank eingebaut (Abb. 5). Die Liege im Bug ist mitunter etwas kleiner und für Kinder berechnet. Der Vorteil dieser Lösung besteht in den getrennten Schlafflächen für Erwachsene und Kinder. Wer einen Campinganhänger dieser Art mit nur 2 Personen bewohnt, kann sich das tägliche Bettenbauen ersparen, indem er die Liegefläche im Heck als ständige Schlaffläche belässt und den Bugliegeplatz als Ess- und Aufenthaltsecke einrichtet. Diese Variante ist übrigens auch im Campinganhänger für 3 Personen als Querschläfer möglich (s.. Abb. 3).

Eine zweite Variante des Campinganhängers für 4 Personen bietet eine Liege im Heck für 3 Personen als Längsschläfer und eine Liege im Bug für eine Person als Querschläfer. Auch hier sind zwischen Bug und Heck Küche und Kleiderschrank eingebaut (Abb. 6). Damit haben wir die wichtigsten Anhängervarianten hinsichtlich ihrer Raumaufteilung vorgestellt. Zur Auswahl stehen im Prinzip also Quer- oder Längsschläfer. Hieraus ergibt sich folgendes:

Bei Querschläfereinteilung erhält der Campinganhänger - gleiche Grundflächen vorausgesetzt - mehr freien Raum als der Längsschläfer. Allerdings wird nachts der Schlaf des vorn Liegenden gestört, wenn die am Fenster liegende Person das Bett verlässt. Frühaufsteher sollten deshalb immer vorn liegen. Hinzu kommt, dass es notwendig ist, die Liegefläche im Querschläfer immer erst herzurichten, wenn sie beispielsweise zum Mittagsschlaf benutzt werden soll. Eine Längsschläfereinteilung bietet den Vorteil, dass man sich ohne Umbau zu jeder beliebigen Zeit auf den Sitzflächen hinlegen kann. Diese Variante beansprucht in ihrer Innenausstattung aber ca. 50 cm mehr an Länge und engt somit den freien Raum -gleiche Grundflächen wie beim Querschläfer vorausgesetzt - um diesen Betrag ein. Soll man vom Standpunkt der Bequemlichkeit her zwischen Längs- oder Querschläfer entscheiden, so ist dem Längsschläfer der Vorzug zu geben!

Küche und Kleiderschrank teilen die meisten Campinganhängertypen in Bug- und Heckteil auf. Dadurch erhält der Anhänger eine ausgezeichnete Masseverteilung, denn die Kräfte der schwersten Einbauteile - das sind nun einmal Küche mit Kocher und evtl. Kühlschrank sowie Kleiderschrank und Heizung -können unmittelbar in die Achse eingeleitet werden. Küchen, die im Bugbereich installiert sind, bewirken fast immer eine hohe Stützlast, was nur durch eine entsprechende Beladung wieder ausgeglichen werden kann. Ansonsten sollten die Abmessungen des Kleiderschrankes mindestens 1 m Höhe und 50 cm Tiefe betragen; Günstig ist es, wenn im Kleiderschrankbereich bereits die Möglichkeit für den späteren Einbau einer Gasheizung vorgesehen ist.

Isolierung: Ein Campinganhänger ohne Isolierung ist eine Notlösung. Wer seinen Anhänger jedoch nur in den wenigen wirklichen Sommermonaten benutzt, kann auf die recht kostenaufwendige Isolierung verzichten. Er muss dann aber an den kälteren Tagen das Abwischen des Kondenswasser in Kauf nehmen und an den heißen Tagen Temperaturen von 30...50°C im Campinganhänger vertragen können.

Ein voll isolierter Campinganhänger ist natürlich vorteilhaft, aber auch erheblich teurer als ein nicht isolierter Anhänger. So verhindert die Isolationsschicht das schnelle Abkühlen der Innenhaut und damit die unliebsame Kondenswasserbildung. Eine gute Isolation schützt ferner vor intensiver Sonneneinstrahlung (Aufheizung des Innenraumes) sowie vor Kälte. Allerdings müssen Dach und Fußboden gleichfalls isoliert sein. Eine Teilisolierung bringt nur wenig Erfolg.

Heizung: Auch ein gut isolierter Campinganhänger bietet noch keine Gewähr für Behaglichkeit. Diese wird erst empfunden, wenn Raumtemperatur, Luftfeuchte und Oberflächentemperatur der Innenwände den Behaglichkeitsparametern entsprechen. Als Durchschnittswerte für Campinganhänger gelten:
Raumtemperatur 22°C
relative Luftfeuchte 30... 70 %
Oberflächentemperatur der Innenhaut 18°C
Sind starke Abweichungen von diesen Durchschnittswerten vorhanden, fühlen wir uns auch im schönsten Campinganhänger nicht wohl.

Unter unseren klimatischen Bedingungen kann ein Raumklima mit den vorstehenden Durchschnittswerten an den weniger guten Sommertagen nur mit Hilfe einer Heizung erreicht werden, die gegenwärtig jedoch noch kein fabrikmäßig gefertigter Campinganhänger besitzt, die aber vom VEB Propangeräte Potsdam entwickelt wird und voraussichtlich 1980 im Fachhandel erhältlich ist. Man müßte sich dieselbe bei Bedarf also einbauen lassen. Darum sollte man von den Heizungssystemen auch folgendes wissen:

Die Gasheizung zeichnet aus, dass

  • der Energieträger (Propan- bzw. Butangas) im Campinganhänger bereits vorhanden und daher immer verfügbar ist,
  • die Abgase umweltfreundlich sind,
  • die Wirtschaftlichkeit bei über 85 Prozent liegt und
  • der Einbau der Heizung im Kleiderschrankbereich möglich ist.

Zum Gasverbrauch wäre zu sagen, dass bei einem Rauminhalt des Campinganhängers bis zu 16 m3 mindestens 12 570 kJ/h1 (3000 kcal/h) Heizleistung - regelbar zwischen rund 4000 und 12570 kJ/h (1000 und 3000 kcal/h) - benötigt werden und dass in diesem Falle mit einem Verbrauch von ca. 100.. .300 g Propangas je Heizstunde gerechnet werden muss.

1J = Joule; 4,1868J = 1cal oder 4,1868kJ (Kilojoule) = 1 kcal

Ein Propangasstrahler, wie ihn der Handel anbietet, ist für die Beheizung des Campinganhängers nicht geeignet. Derselbe entnimmt den Sauerstoff für die Verbrennung aus dem Luftvolumen des Campinganhängers und bewirkt, dass an kühlen Tagen das Kondenswasser nach kurzer Zeit an den Innenwänden herunter läuft.

Elektroheizgeräte setzen auf dem Zeltplatz einen ständigen Stromanschluss für den Campinganhänger voraus. Ist das gewährleistet, ist das Beheizen des Campinganhängers mittels Heizlüfter die einfachste und zugleich zweckmäßigste Lösung. Allerdings muss dabei mit einer Stromentnahme aus dem Netz von 1000...2000 W gerechnet werden, was nicht immer bzw. nur mit Genehmigung des Platzwartes möglich sein wird. Dennoch überzeugt man sich vor dem Kauf des Campinganhängers, ob derselbe für die Verwendung von Fremdstrom mit 220 V eingerichtet ist.

Eine Fußboden- bzw. Wandheizung mit Hilfe von Heizfolien stellt das neueste Heizsystem für Campinganhänger dar. Es bietet den großen Vorteil, dass die Folien unsichtbar in den kältesten Bereichen des Anhängers verlegt werden können und die Campinganhängerbenutzer somit ständig warme Füße und dennoch einen kühlen Kopf haben, wie das die Mediziner ja empfehlen.

Lüftung: Ein Campinganhänger wird die geringste Zeit gefahren, aber die viel längere Zeit bewohnt. Infolgedessen müssen wir ein Lüftungsverfahren vorfinden, das allen Ansprüchen selbst bei hochsommerlichen Temperaturen gerecht wird, denn die Lüftung entscheidet ganz wesentlich über die Bewohnbarkeit des Anhängers. Aus der Tatsache, dass ein Mensch im Durchschnitt 0,5 m3/h Atemluft benötigt und das freie Luftvolumen unseres Campinganhängers von 5 m3...16 m3 reicht, ergibt sich, dass ein gut konstruierter Campinganhänger mindestens 100 cm2 Lüftungsfläche besitzen muss; darunter eine Zuluftaufnahme im unteren Bereich und mehrere Abluftöffnungen im oberen Bereich. Eine Zuluftöffnung im unteren Bereich reicht nur dann aus, wenn im Dachbereich, möglichst über der Küche, eine ausstellbare Dachluke vorhanden ist. Ist dies der Fall, werden bei ausgestellter Dachluke die oberen Abluftöffnungen als Zuluftöffnungen umfunktioniert. Kochen wir im Campinganhänger, was ja meist der Fall sein wird, so müssen neben der angegebenen Mindestlüftungsflache unbedingt ausstellbare Fenster vorhanden sein, denn die Mindestlüftungsfläche ist nicht in der Lage, den Kochdunst zügig abzuführen. Aber auch zum Bewohnen des Campinganhängers an heißen Sommertagen sind Ausstellfenster unentbehrlich. Nun gibt es Campinganhänger, bei denen Vorder- sowie Rückfenster ausstellbar sind, und auch Anhänger, bei denen sich nur die Seitenfenster ausstellen lassen. Ausstellbare Vorder- und Rückfenster gewährleisten an heißen Tagen einen sehr angenehmen Durchzug. Schwierigkeiten ergeben sich aber nachts. Die am offenen Fenster liegende Person ist immer dem Zug ausgesetzt. Ausstellbare Seitenfenster hingegen bieten beim Schlafen den Vorteil, dass bei Querschläfern das Fenster am Kopfende der Liegenden geschlossen bleiben kann, während das Fenster am Fußende geöffnet wird. Dadurch ist eine zugfreie Liegefläche gewährleistet. Da aber die Schlafgruppe tagsüber Sitzgruppe ist, haben wir am Tage bei geöffneten Seitenfenstern unangenehme Zugerscheinungen im Rücken. Als günstigste Lösung erscheinen uns deshalb Campinganhänger, bei denen Vorder- und Rückfenster sowie 2 Seitenfenster ausstellbar sind.

Von Bedeutung für die Belüftung ist ferner die Tür. Bei der so genannten Stalltür kann bei Bedarf nur der obere Türflügel geöffnet werden, während der untere Türflügel geschlossen bleibt. Letzteres verhindert, dass herumstreunende Tiere in den Anhänger hineinkommen. Außerdem ist die geschlossene untere Türhälfte eine gute Sicherung für im Anhänger spielende Kleinkinder. Allgemein von Vorteil für die Be- und Entlüftung jedes Campinganhängers ist ein ausstellbares Hubdach.

Kühlschrank: Ein Kühlschrank im Campinganhänger hat Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass leichtverderbliche Lebensmittel frisch gehalten sowie Getränke kühl gehalten werden können. Die Nachteile beginnen damit, dass ein fest eingebauter Kühlschrank einen 220-V-Anschluß für Fremdstrom, einen 6/12-V-Anschluß für Batteriestrom und einen Anschluss für das Gasnetz des Campinganhängers besitzen muss. Diese Forderungen können nur von Absorptionskühlschränken erfüllt werden. Und da in der DDR diese Kühlschränke nicht mehr gebaut werden, wird als Absorptionskühlschrank der 60-l-Kühlschrank vom Typ TA 62 K aus der Volksrepublik Polen empfohlen. Ein Kühlschrank im Campinganhänger - das soll nicht verschwiegen werden - erfordert sehr viel Wartungsaufwand. Wird der Anhänger beispielsweise nur an den Wochenenden genutzt, sollte der Kühlschrank während der Woche nicht am Netz verbleiben. Das aber hat zur Folge, dass er jedes Mal entleert, abgetaut und gesäubert werden muss. Außerdem ist er geöffnet stehen zu lassen, da anderenfalls die darin zurückbleibenden Lebensmittel zur Schimmelbildung neigen. Vor erneuter Benutzung des Kühlschrankes sollte derselbe mindestens 24 Stunden vorher in Betrieb gesetzt werden. Das verhindert, dass den aus der Kühltruhe des Haushaltes entnommenen Lebensmitteln die Kälte entzogen wird, so dass dieselben wesentlich länger frisch bleiben. Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Kühlschrank die Leermasse des Campinganhängers um ca. 30 kg erhöht und somit die Nutzmasse des Anhängers um diesen Betrag einschränkt.

Kühlbox: Ist ein Kühlschrank im Anhänger nicht erwünscht bzw. sein Einbau nicht möglich, so kann man sich mit einer 6/12-V-Kühlbox behelfen. Diese Kühlbox kann während der Fahrt an das Bordnetz des Zugfahrzeugs angeschlossen werden, so dass beispielsweise auch unterwegs immer kühle Getränke zur Verfügung stehen. Kühlboxen haben zwar nicht das Fassungsvermögen von Kühlschränken, nehmen aber die zum Camping erforderlichen Lebensmittel wie Butter, Wurst, Fleisch, Milch usw. ohne weiteres auf.

Für den Dauerbetrieb einer Kühlbox im Campinganhänger empfiehlt sich der Einbau eines Trafos, mit dessen Hilfe die 220-V-Fremdspannung auf den entsprechenden Wert herunter transformiert wird. Ist auf dem Zeltplatz keine Fremdspannung vorhanden, verbleibt die Kühlbox im Zugfahrzeug, wo sie wenigstens an den heißen Tagen an das Bordnetz angeschlossen wird.

Elektroinstallation: Die Elektroinstallation des Campinganhängers muss mindestens zwei voneinander unabhängige Beleuchtungsmöglichkeiten gewährleisten. Während der Fahrt muss die Beleuchtung mit Hilfe der Fahrzeugbatterie nach den Richtlinien der StVZO möglich sein. Auf dem Campingplatz würde die Fahrzeugbatterie eine tagelange Stromentnahme nicht mitmachen. Deshalb ist auch ein 220-V-Fremdanschluß erforderlich. Günstig ist es, wenn im Campinganhänger ein 100-W-Kleinumspanner 220 V/6 V/12 V installiert ist. Wir können dann die jeweils notwendige Beleuchtung ohne Glühlampenwechsel aufrechterhalten. Ist dies nicht der Fall, sind wir entsprechend der anliegenden Spannung gezwungen, die Glühlampen zu wechseln bzw. können nur einen Teil der installierten Lampen benutzen. Der 220-V-Fremdanschluß sollte mit 10 A abgesichert sein.

Neben der Beleuchtung sind im Anhänger eine, besser zwei 220-V-Steckdosen und eine 12-V-Steckdose erforderlich. Für die Vorzeltbeleuchtung ist außerhalb des Campinganhängers, meist unter der Eingangstür, eine wassergeschützte Steckdose vorhanden. Abbildung 7 und 8 zeigen die Schaltschemata der Elektroinstallation des Campinganhängers Intercamp HS.

Vorzelt: Ein Vorzelt vergrößert den Lebensraum des Campinganhängers beträchtlich. Deshalb empfehlen wir, beim Kauf eines Campinganhängers auch das dazu passende Vorzelt mit zu erwerben. Bei der Auswahl des Vorzeltes sind mehrere Gesichtspunkte zu beachten. Zunächst einmal ist das der Einsatzzweck. Wird das Vorzelt überwiegend im Dauercamping eingesetzt, so ist ein beschichtetes Zeltdach erforderlich. Vorzelte mit unbeschichtetem Zeltdach halten im Dauercamping höchstens 2... 3 Jahre. Die Seitenwände des Vorzeltes sollten die Qualität Zb2, d. h. 300 g/m2 Zeltgewebe, besitzen. Das Vorzelt eines Campinganhängers wird konstruktiv durch drei Größen bestimmt; den Neigungswinkel des Daches, die Tiefe und die Mindeststehhöhe (Abb. 9). Die Höhe des Campinganhängers und die Mindeststehhöhe beeinflussen in der Hauptsache den Neigungswinkel, selbst wenn die Durchschnittstiefe mit nur 2 m angesetzt wird. Es gibt daher auch fast kein Vorzelt, bei dem die gefürchtete Wassersackbildung auf dem Dach völlig ausgeschaltet ist. Dennoch sei erwähnt, dass beschichtete Dächer der Wassersackbildung weitgehend entgegenwirken.

Unbeschichteter Zeltstoff dehnt sich bei Feuchtigkeit, während das beschichtete Gewebe seine Spannung behält und das Regenwasser besser ablaufen lässt. Beschichtete Dächer haben den Nachteil, dass sie zur Kondenswasserbildung an der Unterseite neigen. Dagegen hilft jedoch eine gute Belüftung. Vorzelte mit einem Dach aus beschichtetem Zeltgewebe sollten deshalb an beiden Seitenwänden kombinierte Gaze-Folien-Fenster besitzen. Die luftdurchlässige Gaze muss aber von außen abdeckbar sein, damit bei Regen kein Wasser in das Vorzelt gelangt.

Ideal ist ein Vorzelt, welches sich zerlegen lässt, d. h. dem jeweiligen Bedarf angepasst werden kann. Benötigen wir z. B. beim Reisecamping ein Sonnendach, so müssen Seiten- und Vorderwände durch Schnellverbindungen lösbar sein. Andererseits sollte sich an heißen Sommertagen die Vorderwand hoch rollen und an kühleren Spätsommertagen ein zusätzlicher Gummiboden einknüpfen lassen.

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