3.3.1 Aufbauarten und -befestigung
Anhängeraufbauten sind in der Regel an mehreren Stellen mit dem Fahrwerkrahmen verschraubt. Diese Schraubverbindungen sind gesichert. Dynamische Beanspruchungen während der Fahrt sowie Setzungserscheinungen der Bodenplatte können den Festsitz der Schraubverbindungen durchaus beeinträchtigen. Wir kontrollieren diese Schraubverbindungen daher mindestens einmal jährlich.
Sperrholzaufbau: Bei Sperrholzaufbauten, durch einen entsprechenden Farbauftrag oder durch Kunstleder vor Witterungseinflüssen geschützt, können sich infolge der dynamischen Beanspruchung der Aufbauten während der Fahrt sowie durch Witterungseinflüsse einzelner Fügestellen der Sperrholzbeplankung lösen oder kann sich die Sperrholzbeplankung selbst verwerfen, was insgesamt zur Undichtheit des Aufbaus führt. Fügestellen und Kanten des Aufbaus sind mit Profilleisten abgedeckt. Nach dem Entfernen dieser Leisten lassen sich die gelösten Stellen der Beplankung nachleimen. Die Leimstellen müssen aber unter Druck aushärten. Und da ein Spannen mittels Schraubzwingen meist nicht möglich ist, kann man sich nur dadurch helfen, dass man die frisch geleimten Stellen beschwert einklemmt oder mit kleinen Nägeln anheftet. Größere Risse oder Löcher in der Beplankung lassen sich mittels Glasseide und Polyesterharz reparieren. Nähere Hinweise hierzu unter dem Stichwort „Polyesteraufbau".
Feuchtigkeit greift ungeschützte Holzteile, insbesondere die Fügeverbindungen, an. Infolgedessen sind beschädigte Lackstellen umgehend auszubessern. Zusätzlich ist ständig auf die Dichtheit der gefügten Verbindungen zu achten. Dichten die Profilleisten nicht mehr einwandfrei ab, so bewährt sich das Auftragen einer Dichtungsmasse zwischen Fügestelle und Dichtprofil. Hierbei sollten stets Dichtmassen verwendet werden, die dauerelastisch bleiben, z.B. Cenusil.
Aluminiumaufbau: Anhängeraufbauten aus Aluminium sind korrosionsbeständig und bedürfen daher nur geringer Pflege. Undichte Stellen lassen sich auch bei diesem Material mit Cenusil wieder dichtmachen. Lackschäden sollten auch bei Aluminiumaufbauten immer bald ausgebessert werden, um ein Unterwandern und damit Lösen des Lacks durch Feuchtigkeit und Schmutz zu verhindern.
Polyesteraufbau: Glasfaserverstärktes Polyester zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit, Widerstandsfähigkeit und leichte Pflege aus. Unterschieden werden muss zwischen der fabrikmäßig eingefärbten Polyesterhaut (Gelcoatschicht) und der mit einem Farbauftrag versehenen. Die fabrikmäßig eingefärbte Polyesterhaut soll mit klarem Wasser gereinigt werden. Teerflecke sind mit den handelsüblichen Teerentfernern zu behandeln. Azeton oder azetonhaltige Reinigungsmittel dürfen nicht benutzt werden, sie beeinträchtigen den Glanz der Gelcoatschicht. Polyesterhäute mit Farbauftrag werden mit den üblichen Kfz-Reinigungsmitteln behandelt. Kleine bis mittlere Schäden an Polyesteraufbauten können bei einigem Geschick selbst repariert werden. Der Fachhandel bietet das hierfür notwendige Hobbyplast an. Die der Packung beigegebene Beschreibung besagt, wie man es verarbeitet. Abschließend wird die ausgebesserte Stelle geschliffen, gespachtelt, nochmals geschliffen und mit dem entsprechenden Farbauftrag versehen.
Sprelacartaufbau: Sprelacart besitzt eine natürliche Glanzschicht. Die Reinigung erfolgt mit klarem Wasser oder auch mit Seifenwasser. Reinigungsmittel mit Scheuereffekt zerstören die Glanzschicht.
Sprelacart ist sehr spröde. Beschädigte Beplankungsteile lassen sich nicht reparieren, sondern müssen durch neue Teile ersetzt werden. Die Fügestellen können bei Undichtheit gleichfalls mit Cenusil behandelt werden.
Türen: Lageabweichungen zwischen Tür und Türausschnitt führen mitunter zu Schwierigkeiten beim Schließen der Tür. Durch eine geringfügige Veränderung des Standortes des Campinganhängers lässt sich das meist beheben. Tritt diese Erscheinung jedoch immer wieder auf, so sollte man ermitteln, wo der Riegel am Schließblech anstößt und das Schließblech an dieser Stelle entsprechend nachfeilen.
Undichtheiten an der Tür lassen sich in der Regel nicht so einfach beseitigen. Auf jeden Fall aber muss die Regenleiste oberhalb der Tür neu abgedichtet werden. Ferner ist das Gummiprofil, das die Lageabweichungen zwischen Tür und Türausschnitt nicht mehr ausgleichen kann, dadurch wieder wirksam zu machen, dass die Tür durch Versetzen des Schließbleches oder der Scharniere neu ausgerichtet wird. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Versetzen der Scharniere die schwierigere Aufgabe ist. Besonders arbeitsaufwendig ist das Ausrichten einer zweiteiligen Tür. Deshalb sollte das nur dann geschehen, wenn in den Anhänger wirklich Feuchtigkeit eindringt oder die Belästigung durch Zugluft stärker ist als die Belästigung durch die ohnehin erforderliche Zwangsentlüftung.
Der Dichtungsgummi an den Türen wird von Zeit zu Zeit mit Glyzerin behandelt; er wird dann nicht so schnell rissig. Auch verhindert das Glyzerin im Winter das Anfrieren des Dichtungsgummis an der Tür.
Fenster: Die Wartung der Fenster des Campinganhängers richtet sich nach ihrer Bestückung. Sind dieselben mit Sicherheitsglas ausgestattet, so erfolgt das Sauberhalten auf die übliche Art bzw. mit den handelsüblichen Reinigungsmitteln für Glas. Pyacrylfenster, allgemein bekannt als Plexiglasfenster, sind recht kratzempfindlich. Ihre Reinigung sollte daher immer mit einem Schwamm und viel Wasser unter Zusatz von Schmierseife oder Seifenpulver erfolgen.
Leichte Kratzer oder blinde Stellen auf den Pyacrylfenstern lassen sich mit feiner Polierpaste und einem fusselfreien Tuch entfernen. Stärkere Kratzer werden zunächst mit Stahlwolle und abschließend gleichfalls mit Polierpaste behandelt. Zum Nachpolieren eignet sich eine Heimwerkerbohrmaschine mit Schwabbelscheibe.
Der Profilgummi an den Fenstern wird mit Glyzerin oder Talkum geschmeidig gehalten. Undichte Stellen werden durch Einbringen von Cenusil beseitigt.
Beschlagteile und Zubehör: Für die Pflege der verchromten Teile am Campinganhänger hat sich Chromglanz und für die Pflege der Aluminiumteile Elsterglanz bewährt. Scharniere und Fensterausstellmechanismen werden in gewissen Abständen geölt. Nicht geölt werden das Sicherheitsschloss an der Tür und das Schloss am Flaschenkasten. Sind diese Schlösser schwergängig geworden, so sollte nur durch das Einspritzen von Schlossspray versucht werden, sie wieder gangbar zu machen.
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