1.9.1. Masse
Limousine | Kombi | ||
zulässige Gesamtmasse | 950 kg | 1000 kg | |
Leermasse, fahrfertig | 620 kg | 660 kg | |
Nutzmasse | 330 kg | 4 Pers. u. 80 kg Gepäck od. 2 Pers. u. 210 kg Gepäck |
2. Leistungen
Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h P 50. 100 km/h P 50/1. 100 km/h P 60 |
Dauergeschwindigkeit | 80 km/h P 50. 85 km/h P 50/1. 90 km/h P 60 |
Kraftstoffverbrauch (bei durchschnittlichen Überlandfahrten) |
6• • •8,5 1/100 km |
3.1. Beschreibung des Motors
Die Antriebsquelle des „Trabant" ist ein luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-Ottomotor. Die Einlasszeiten bei diesem Motor werden durch Drehschieber und die Auslass- und Überströmzeiten durch die Kolbenoberkante bzw. Kolbenfenster gesteuert. Durch die Verwendung des Einlassdrehschiebers wird eine optimale Füllung unterhalb des Kolbens erreicht. Die vom Axialgebläse geförderte Kühlluft umspült, durch das Gehäuse gelenkt, den Motor, wobei überschüssige Wärme vom Motor abgeleitet und entweder in die freie Luft gelenkt oder zum Beheizen der Frontscheibe und des Fahrgastraumes ausgenützt wird.
3.2. Arbeitsweise des Motors
In unserem Zeitalter der Technik ist allgemein bekannt, dass das grundsätzliche Arbeitsverfahren eines Verbrennungsmotors:
Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen
beim Zweitaktmotor genauso Anwendung findet wie beim Viertaktmotor.
Bei dem Zweitaktmotor sind jedoch die vier Takte in zwei Takte zusammengelegt.
Jeder Kolben führt also bei einer Kurbelwellenumdrehung einen Arbeitshub durch.
Bild M 1. Motor-Seitenansicht (Gebläseseite)
(1) Luftleitblech
(2) Kühlluftgehäuse
(3) Zylinder, rechts
(4) Zündkerzen
(5) Ansauggeräuschdämpfer
(6) Laufrad für Axialgebläse
(7) Welle für Axialgebläse
(8) Spannschraube für Spannband zum Axialgebläse
(9) Schlauchverbindung zwischen Vergaser und Ansauggeräuschdämpfer
(10) Motoraufhängung, hinten
(11) Kreuzgelenk, rechts
(12) Differentialgehäuse
(13) Keilriemenscheibe
(14) Unterbrechergehäuse
(15) Keilriemen
(16) Keilriemenscheibe auf Lichtmaschine
(17) Spannstrebe zur Riemenspannung
(18) Gummischutz für Lichtmaschine
(19) Vergaser-Schwimmergehäuse
(20) Schwenknippel für Kraftstoffschlauch
Bild M 2. Motor-Seitenansicht (Getriebeseite)
(1) Schlauchverbindung zwischen Vergaser und Ansauggeräuschdämpfer
(2) Ansaug-Schnorchel
(3) Ansauggeräuschdämpfer
(4) Kühlluftgehäuse
(5) Getriebeschalthebel
(6) Luftleitblech
(7) Auspuffkrümmer
(8) Startvergaser
(9) Anlasser
(10) Hebel für Kupplungsbetätigung
(11) Hebel für Freilauf-Ein- und Ausschaltung
(12) Schaulochdeckel für Zündeinstellung
(13) Verschlussschraube für Getriebeöl-Einfüllung
(14) Wechselgetriebe
(15) Tachoantrieb
(16) Kreuzgelenk, links
(17) Ausgleichgetriebegehäuse
(18) Motoraufhängung, hinten
Bei einem Viertaktmotor finden die Gaswechselvorgänge im Zylinder nur oberhalb des Kolbens statt, während beim Zweitaktmotor diese Vorgänge ober- und unterhalb des Kolbens stattfinden. Beim Aufwärtsgang des Kolbens erzeugt dieser im abgedichteten Kurbelgehäuse einen Unterdruck. Sobald der Einlassdrehschieber den Ansaugkanal freigibt, strömt das im Vergaser befindliche Kraftstoff-Luft-Gemisch in das Kurbelgehäuse ein. Beim Aufwärtsgang des Kolbens wird, nachdem der Einlasskanal durch den Drehschieber wieder geschlossen ist, das im Kurbelgehäuse angesaugte Kraftstoff-Luft-Gemisch vorverdichtet. Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes geben die Kolbenoberkante und die im Kolben befindlichen Fenster die Ein- und Ausgänge der Überströmkanäle frei, und das vorverdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch strömt in den Raum oberhalb des Kolbens. Beim abermaligen Aufwärtsgang des Kolbens wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet und kurz vor dem oberen Totpunkt durch den elektrischen Funken entzündet.
Während des nun folgenden Abwärtsganges des Kolbens wird so lange Arbeit geleistet, bis die Kolbenoberkante in der Nähe des unteren Totpunktes den Auslassschlitz freigibt.
Die verbrannte Ladung strömt jetzt aus. Kurz nach dem Öffnen der Auslassschlitze öffnen Kolbenoberkante und Kolbenfenster auch wieder die Überströmkanäle. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem Kurbelgehäuse spült den Rest der verbrannten Ladung aus und füllt den Raum über dem Kolben aufs Neue.
Die folgenden vier Abbildungen mit den textlichen Erläuterungen sollen dazu beitragen, die oben angeführten Schilderungen der Arbeitstakte deutlich zu demonstrieren.
Bild M 3. Schnitt des Triebwerkblocks
(1) Schaltgabel für Rückwärtsgang
(2) Schaltstange für Rückwärtsgang
(3) Schaltstange für 1. und 2. Gang
(4) Schaltstange für 3. und 4. Gang
(5) Schaltgabel für 1. und 2. Gang
(6) Druckfeder für Schaltraste zum 3. und 4. Gang
(7) Druckfeder für Schaltraste zum 1. und 2. Gang
(8) Druckfeder für Schaltraste zum Rückwärtsgang
(9) Schaltplatte
(10) Sperrbolzen für Rückwärtsgang
(11) Verschlussschraube für Getriebeöleinfüllung
(12) Wulstring für Schaltrohr
(13) Schaltfinger
(14) Schaltgabel für 3. und 4. Gang
(15) Schaltwelle
(16) Gummirolle
(17) Schalthebel
(18) Schaltrohr
(19) Hebel für Freilaufbetätigung
(20) Auspuffkrümmer
(21) Kühlluftgehäuse
(22) Luftfilter
(23) Zylinder, links
(24) Hebelverschluss für Luftfilter
(25) Zylinderkopf, links
(26) Zündkerze, links
(27) Kolben, geschnitten
(28) Pleuelauge
(29) Kolbenbolzen
(30) Ansauggeräuschdämpfer
(31) Kühlluftgehäuse
(32) Stützblech
(33) Zündkerze, rechts
(34) Zylinderkopf, rechts
(35) Zylinder, rechts
(36) Axiallüfter-Gehäuse
(37) Anlasser
(38) Ringrillenlager für Hauptwelle (6303)
(39) Schraubenrad für Tachoantrieb
(40) Ringrillenlager für Abtriebswelle (6304)
(41) Zwischenrad für Rückwärtsgang
(42) Antriebsrad für 1 Gang
(43) Abtriebsrad für 1. Gang
(44) Antriebsrad für 2. Gang
(45) Abtriebsrad für 2. Gang
(46) Antriebsrad für 3. Gang
(47) Abtriebswelle
(48) Abtriebsrad für 3. Gang
(49) Antriebsrad für 4. Gang
(50) Schaltmuffe für 3. und 4. Gang
(51) Mitnehmer, außen
(52) Schaltschwingstein für Freilaufbetätigung
(53) Freilaufrollen
(53a) Abtriebsrad für 4. Gang
(54) Freilaufantriebswelle
(55) Anlasserritzel
(56) Gabelwelle für Kupplung
(57) Tülle für Kupplungsdruckfeder
(58) Kupplungsdruckfeder
(59) Radialdichtring
(60) Mitnehmer, innen
(61) Achsantriebsrad
(62) Rollenlager (N U L 30)
(63) Kupplungsdruckring
(64) Kupplungsausrückplatte
(65) Antriebswelle für Freilauf
(66) Nadellager
(67) großes Ausgleichkegelrad
(68) Zahnkranz auf Schwungrad
(69) Schwungrad
(70) kleines Ausgleichkegelrad
(71) Rillen-Kugellager (6060 N)
(72) Rollenlager für Pleuel
(73) großes Ausgleichkegelrad
(74) Druckfeder für Flachschieber
(75) Ringrillenlager für Ausgleichgetriebe (6206)
(76) Flachschieber
(77) Radialdichtring
(78) Mitnehmer, innen
(79) Kurbelgehäuse
(80) Rollenlager für Kurbelwellen-Mittellagerung
(81) Kurbelgehäuse-Unterteil
(82) Kreuzgelenkschalen
(83) Flachschieber
(84) Kolben
(85) Kurbelwange
(86) innere Gelenkwelle
(87) Radialdichtring auf Kurbelwelle
(88) Keilriemenscheibe auf Kurbelwelle
(89) Keilriemen
(90) Unterbrechergehäuse-Deckel
Bild M 4. Explosiv-Darstellung des Triebwerkblocks
Bild M 5 |
Bild M 6 |
Bild M 7 |
Bild M 8 |
Bild M 5. Vorgang unterhalb des Kolbens
Durch den nach oben gehenden Kolben entsteht im Kurbelgehäuse ein Unterdruck. Wird nun der Ansaugkanal durch den mit der Kurbelwelle gekoppelten Drehschieber (schraffierte Fläche = Drehschieber) freigegeben, so strömt die unter normalem Druck stehende Außenluft durch den Vergaser (wobei das Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht) in das Kurbelgehäuse ein.
Bild M 7. Vorgang unterhalb des Kolbens
Beim Abwärtsgang des Kolbens verschließt der Drehschieber den Ansaugkanal, das angesaugte Gemisch wird vorverdichtet und strömt nach Freigabe der beiden Überströmkanäle durch die Kolbenfenster und Uberströmkanäle in den Hubraum oberhalb des Kolbens ein.
Bild M 6. Vorgang oberhalb des Kolbens
Beim Aufwärtsgang des Kolbens wird nach Verschluss des Überström- und des Auslasskanals durch die Kolbenoberkante die Gemischladung verdichtet. Kurz vor dem oberen Totpunkt wird diese durch einen elektrischen Funken an der Zündkerze entzündet.
Bild M 8. Vorgang oberhalb des Kolbens
Das durch den elektrischen Funken entzündete Gemisch verbrennt, dehnt, sich durch die entsprechende Wärme stark aus und treibt den Kolben abwärts. Sobald Auslass- und Überströmkanäle durch die Kolbenoberkante freigegeben sind, strömt das verbrannte Altgas aus, wobei das durch die Überströmkanäle einströmende Frischgas den Spülvorgang einleitet und die Altgasreste hinausschiebt.
Bild M 9. Weg des beigemischten Öls zu den Schmierstellen