2.06 Hinweise zur Inbetriebnahme Fahrpraxis
Die Wirtschaftlichkeit, Nutzungsdauer und Leistungsfähigkeit Ihres Fahrzeuges können Sie entscheidend beeinflussen. Beachten Sie deshalb die folgenden Fahrregeln:
Die Höchstgeschwindigkeit soll nicht länger als 15 Minuten beibehalten werden. Normale Dauerleistung bei etwa 3/4 Gasstellung schont Ihren Motor bei guter Zugleistung und geringem Kraftstoffverbrauch.
Die Übersetzungsverhältnisse in den Gängen 1 ... 3 gestatten es, die angegebenen Endgeschwindigkeiten bei entsprechenden Verkehrssituationen kurzzeitig um etwa 10 % zu überschreiten.
Bei längerer Autobahnfahrt ist zu empfehlen, ab und zu das Gas wegzunehmen. Durch den Gaswechsel wird die Schmierwirkung erhöht.
Einen für den Motor kritischen Zustand können Sie herbeiführen, wenn Sie bei einer mittleren Geschwindigkeit infolge Bergabfahrt oder Rückenwind, zur Erhaltung der jeweiligen Geschwindigkeit, das Fahrpedal nur noch gering betätigen und dies über längere Zeit tun. Der Motor erhält dann entsprechend der Drehzahl fast kein Frischgas und damit auch kein Schmiermittel, was für den Motor äußerst gefährlich ist.
Gewöhnen Sie sich deshalb an, das Fahrzeug im Gefälle durch kurzes und kräftiges Gasgeben auf die den Gegebenheiten entsprechende Geschwindigkeit zubringen und dann den Fuß vom Fahrpedal zu nehmen. Das Fahrzeug rollt dann im Freilauf, wodurch Kraftstoff gespart und der Motor geschont wird. Für das Fahren mit Rückenwind gilt der gleiche Hinweis. Es wird dem Fahrzeug durch zu wiederholendes kurzes und kräftiges Gasgeben Schwung und Geschwindigkeit erteilt, um dann durch Ausnutzung des Freilaufes zu rollen. Im Bild 19 sind die Fahr- und Schaltbereiche angegeben. Daraus können Sie ersehen, welcher Gang erforderlich ist, um die Motorleistung dem jeweiligen Betriebszustand anzupassen. Es ist schädlich, wenn der Motor im zu kleinen Gang überdreht oder im zu großen Gang gequält wird. Treten Sie beim Beschleunigen das Fahrpedal langsam durch. Beim gefühllosen Durchtreten erhöht sich nicht das Beschleunigungsvermögen des Fahrzeugs, sondern, der Kraftstoffverbrauch. Im Leerlauf soll man den Motor nur in Ausnahmefällen über Minutenlänge drehen lassen, weil sonst ein Verölen, erhöhter Kraftstoffverbrauch und eine verstärkte Abgasfahne die Folge sind. Die Betriebswärme des Motors wird durch Warmfahren schneller und schonender erreicht.
Die Straßenlage und die Beschleunigung Ihres "Trabant" sind ausgezeichnet. Das sollte Sie jedoch nicht verleiten, leichtsinnig zu werden. Fahren Sie deshalb so, dass Sie jederzeit bei Auftauchen eines Hindernisses rechtzeitig anhalten können, wobei die Straßenverhältnisse (trockene, nasse oder vereiste Straßen) berücksichtigt werden müssen.
2.07 Hinweise zur Inbetriebnahme Bremsen
Ihr Fahrzeug ist mit einer Zweikreis-Bremsanlage ausgerüstet, d. h., die beiden Vorderräder und die beiden Hinterräder werden über je einen separaten Bremskreis abgebremst. Bei Ausfall eines Bremskreises können daher immer noch die Räder einer Achse gebremst werden. Dabei steht bei Ausfall des hinteren Bremskreises noch etwa 70 % Restbremswirkung und bei Ausfall des vorderen Bremskreises noch etwa 30 % Restbremswirkung zur Verfügung.
Der Defekt eines Bremskreises äußert sich neben der verringerten Bremswirkung in einem stark verlängerten Bremspedalweg. Das Fahrzeug muss dann auf dem kürzesten Weg in eine Werkstatt gebracht und der Schaden an der Bremsanlage behoben werden.
2.08 Hinweise zur Inbetriebnahme Abschleppen
Natürlich kommt hierfür nur ein Fahrzeug der gleichen Größenordnung in Frage.
Zur Gewährleistung den Verkehrssicherheit (Blinker, Scheibenwischer) muss die Zündung eingeschaltet bleiben. Zur Batterie-Stromersparnis und Vermeidung unnötiger Erwärmung der Zündanlage ist es empfehlenswert, das schwarze Kabel, welches von einer Zündspule zum Steuerteil führt (Spannungsversorgung Steuerteil) abzuschließen. Damit ist die gesamte Zündanlage stromlos.
2.09 Hinweise zur Inbetriebnahme Winterbetrieb
Um dem Vergaser vorgewärmte Ansaugluft zuzuführen und damit den Kraftstoffverbrauch in der kalten Jahreszeit nicht unnötig ansteigen zu lassen, ist eine Umstellung des Ansaugschnorchels am Ansauggeräuschdämpfer bei Temperaturen unter +5 °C erforderlich. Dazu werden die beiden Hebel Verschlüsse geöffnet, der Ansaugschnorchel mit der Öffnung in Richtung Auspuffkrümmer gedreht und wieder mittels beider Verschlüsse arretiert.
(1) Sommerbetrieb
(2) Winterbetrieb
3.01 Wartung und Pflege Schmierplan (Bild 40)
Die laut Schmierplan vorgeschriebenen Pflegearbeiten sind zur Erhaltung der Betriebsbereitschaft Ihres Fahrzeuges unbedingt erforderlich. Es liegt deshalb in Ihrem Interesse, diese Arbeiten, die außerdem in Form einer Aufstellung im Garantieheft enthalten sind,durchzuführen. Es steht Ihnen hierzu in unseren Vertragswerkstätten geschultes Fachpersonal zur Verfügung, das diese Arbeiten fachgemäß ausführt.
- a) Schwenklager
Alle 10 000 km bzw. nach je einem halben Jahr. - b) Lenkgetriebe
Alle 10 000 km bzw. nach je einem halben Jahr. - c) Bremsseile
Alle 10 000 km bzw. nach je einem halben Jahr.
Ein zweimaliges Abschmieren im Jahr, vorzugsweise vor und nach der Winterperiode wird unbedingt empfohlen.