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Ratgeber Trabant

Ratgeber Trabant

Fahrzeughandhabung und -pflege, Fahrzeugwartung und -reparatur, nützliche Ergänzungen, Fahrerfahrungen.
1. Auflage 1987 aus dem "transpress VEB Verlag für Verkehrswesen".

135 Praktische Hilfsmittel

2004-02-04 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 18815)
Der kluge Autofahrer nimmt für Fahrten unter winterlichen Bedingungen stets einige Utensilien mit, die ihm unterwegs eine Hilfe sind:

  • einen Eisschaber, um die vereisten Scheiben reinigen zu können. Dieser Schaber sollte aus Kunststoff sein; er zerkratzt die Scheiben nicht;
  • ein Säckchen mit Streusand, um an vereisten Steigungen die Fahrbahn zum Anfahren ggf. abstumpfen zu können. Am besten geeignet ist grober Sand oder Kies;
  • eine Schaufel mit kurzem Stiel, um sich u. U. auch einmal den Weg durch eine Schneewehe bahnen zu können. Am besten geeignet ist eine Kohlenschaufel;
  • ein Antibeschlagtuch, mit dem die von innen beschlagenden Scheiben abgerieben werden. Die Imprägnierung des Tuches verhindert das Beschlagen der Scheiben für einige Tage, es reicht somit für eine Wintersaison;
  • zwei Teppichstreifen von je einem halben Meter Breite und etwa 1,5 Meter Länge. Solche Streifen erweisen einem beim Anfahren auf eisglatter Straße sehr gute Dienste. Ohne solche Teppichstreifen vor den Vorderrädern wäre das kaum zu schaffen. Zwei alte Wolldecken erfüllen den gleichen Zweck;
  • eine Sprühdose mit einem Klarsichtmittel. Das Eis auf Front- und Heckscheibe lässt sich damit leicht lösen und danach entfernen. Klarsichtmittel in Sprühdosen sind relativ teuer. Einfacher Brennspiritus, in eine kleine Plasteflasche gefüllt, erfüllt den gleichen Zweck.
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136 Radwechsel

2004-02-04 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 18796)
Die heutigen Autofahrer bleiben dank der Qualität der Reifen weitgehend von Reifenpannen verschont. Vor allem den Neulingen hinter dem Lenkrad ist somit der Umgang mit dem Wagenheber oftmals unbekannt. Trotzdem muss man, um einen vielleicht noch guten Reifen nicht vollständig zu ruinieren, den Versuch zum Radwechsel wagen, denn bei einem Weiterfahren mit einem luftlosen Reifen wird das Gewebe des Reifens derart zerstört, dass eine Reparatur bzw. Runderneuerung desselben nicht mehr möglich ist. Zur Vorbereitung auf einen solchen "Ernstfall" trainiert man - vielleicht anlässlich der Fahrzeugpflege - den Umgang mit dem Wagenheber. Hierbei schadet es auch nicht zu überprüfen, inwieweit der Wagenheber überhaupt noch gebrauchsfähig ist. Es ist z. B. schon vorgekommen, dass die Gewindespindel starken Rost angesetzt hatte, was dazu führte, dass sich der Wagenheber unter der Last des Fahrzeugs nur noch sehr schwer betätigen lässt. Ein leichtes Einreiben mit Fett oder mit einem ölgetränkten Lappen schützt die Gewindespindel vor dem Ansetzen von Rost. Schließlich sollten auch die Plastekappen von den Radmuttern abgezogen und mit dem Radmutternschlüssel geprüft werden, ob sich diese Muttern überhaupt noch lösen lassen. Trotz der schützenden Plastekappen kann hier Feuchtigkeit eingedrungen sein und das Festrosten der Radmuttern auf den Gewindebolzen bewirkt haben. Ist das der Fall, werden Gewindebolzen und Radmuttern vor dem Lösen mit Antirostspray eingesprüht. Nach etwa einer Stunde ist das Lösen möglich.
Bei einem erforderlichen Radwechsel gilt es stets, ganz bestimmte Sicherheitsvorkehrungen bzw. Arbeitsreihenfolgen zu beachten. Es sind folgende:

  1. Fahrzeug möglichst auf ebenem und festem Boden abstellen.
  2. Handbremse anziehen und ersten Gang bzw. Rückwärtsgang einlegen.
  3. Räder der anderen Fahrzeugseite mit Vorlegeklötzern oder Steinen blockieren.
  4. Plastekappen abziehen bzw. Radkappe mit einem Schraubendreher abhebeln.
  5. Radmuttern mit dem Radmutternschlüssel etwa eine Umdrehung lockern.
  6. Wagenheber in die Steckhülse unter dem Fahrzeugboden bis zum Anschlag einsetzen.
  7. Fahrzeug mit dem Wagenheber hochkurbeln, bis das defekte Rad vom Boden abhebt.
  8. Die vier Radmuttern ganz abschrauben und so ablegen, dass die Gewinde nicht verschmutzen.
  9. Rad abnehmen und Ersatzrad aufstecken.
  10. Radmuttern über Kreuz gleichmäßig abziehen, zuerst leicht, dannabwechselnd so fest wie möglich.
  11. Fahrzeug ablassen und Wagenheber abbauen.
  12. Die Radmuttern über Kreuz nunmehr fest anziehen und diePlasteklappen, bzw. die Radkappe wieder aufdrücken.

Es ist günstiger, die Radmuttern bei noch nicht belastetem Rad fest anzuziehen, als das erst bei abgesenktem Fahrzeug zu tun; das Rad zentriert sich so besser. Hinzu kommt, dass bei dieser Methode die konischen Bohrungen der Felgen geschont werden. Ansonsten sind die Radmuttern stets mit dem zum Bordwerkzeug gehörenden Radmutternschlüssel anzuziehen. Die Benutzung einer Verlängerung für den Radmutternschlüssel führt zu einem zu hohen Anzugsmoment und damit zur Beschädigung der Bohrungen in den Felgen.

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137 Anlage 1

2004-02-04 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 18841)

Einstell- und Kontrolldaten (Stand: 1.1.1987)

Motor
Typ P 65/66
Bauart Ottomotor
Arbeitsverfahren Zweitakt mit Einlassdrehschieber
Zylinder 2
Zylinderbohrung 72 mm
Kolbenhub 73 mm
Hubraum 594,5 cm3
Verdichtung 7,8 ± 0,2
Leistung, max. 19,1 kW (26 PS) bei 4200 U/min
Drehmoment, max. 53,95 N m (5,5 kpm) bei 3000 U/min
Leerlaufdrehzahl 600 + 100 U/min
Kurbelwelle dreifach gelagert in Kugellagern
Pleuellager Rollenlager
Schmierung Gemischschmierung
Schmiermittel Zweitaktmotorenöl MZ 22
Mischungsverhältnis Kraftstoff/Öl 50:1
Kraftstoff Vergaserkraftstoff "Normal"
Kühlung Luftkühlung
Kühlart Axialgebläse mit Keilriemenantrieb (Schmalkeilriemen SPZ9.7 x 1000)
Vergaser
Typ Horizontalstromvergaser 28 H 1-1
Ansaugbohrung 28mm
Lufttrichter 25 mm
Startsystem Starterklappe im Ansaugkrümmer
Leerlaufsystem Hauptsystem plomb. Umgemischregulierung mit mechan. betätigter Volllastanreicherung
Hauptdüse 113
Zusatzdüse 45
Ausgleichluftdüse 100
Leerlaufdüse 45
Leerlaufluftdüse 100
Leerlaufgemischdüse 70
Kraftstoffhöhe 26 ±1,5 mm
Kupplung
Art Einscheiben-Trockenkupplung mit Bandmitnahme
Getriebe
Schmierung Getriebeöl H LP 68
Erstfüllmenge 1,5 l
Nachfüllmenge (bei Ölw.) 1,3 l
Ausgleichgetriebe Kegelraddifferential
Achsübersetzung Zusatzeinrichtung 3,95 Freilauf im 4. Gang, nicht sperrbar
Zündung1)
Art elektr. Batteriezündanlage (EBZA - 2 H)
Zündzeitpunkt 21° ± KW vor OT
Zündkerzen M 14-225 (gerillter Isolierkörper)
Elektrodenabstand 0,5-0,6 mm
Lichtmaschine 2)
Typ 8042.421/6 (Drehstromlichtmaschine)
Leistung 12V 42A
Antrieb durch Keilriemen von der Kurbelwelle
Regler3)
Typ 8142.5 DLR 14V(elektron. Regler)
Anlasser
Typ 8202.11/30
Art Schubschraubtrieb
Leistung 0,6 kW (0,8 PS)
Batterie4)
Typ 12 V, 38 Ah
Sicherungen
Anzahl 8 zu je 8 A
Glühlampenbestückung
Scheinwerfer 170 mm Lichtaustritt
Fernlicht/Abblendlicht (H 4) H 4 12 V, 60/55 W (Tiefstellung ab 2 Personen und max. 50 kg Gepäck)
Standlicht FZLD12V.4W-T8/4
Schlusslicht FZLE12V.5W-C11
Blinklicht FZLB12V.21W-P25-1
Kennzeichenlicht FZLE12V.5W-C11
Bremslicht FZLB12V.21 W-P 25-1
Ladekontrolle FZLD12V.2W
Blinkkontrolle FZLD12V,2W
Fernlichtkontrolle FZLD12V.2W
Instrumentenbeleuchtung FZLD12V.2W
Innenbeleuchtung FZLE12V.5W-C11
Nebelschlussleuchte FZLB12V,21W
Rückfahrscheinwerfer FZLB12V.21W
Nebelscheinwerfer H312V,55W
Vorderachse
Befestigung Einzelradaufhängung
Federung Querblattfeder
Radaufhängung oben an Querblattfeder, unten an Lenkerarm
Stoßdämpfung Teleskop, doppelt wirkend
Vorspur (unbelastet) 5-7 mm Diagonalreifen
2-4 mm Radialreifen
Sturz (belastet) 2° 45' ± 0° 30'
Spreizung (belastet) 7° 15' ± 0° 30'
Antrieb Gleichlaufgelenkwellen mit Tripodegelenken
Hinterachse
Befestigung Einzelradaufhängung
Bauart Dreiecklenker
Federung Schraubenfedern
Stoßdämpfung Teleskop, doppelt wirkend
Sturz (belastet) -2° ± 30'
Bremsen
Bauart Innenbackenbremsen
Fußbremse hydr. Zweikreisbremse
Handbremse mechanisch, auf die Hinterräder wirkend
Trommeldurchmesser 200 mm
Bremsbelagfläche 471 cm2
Bremsflüssigkeit Globo SAE 70-R-3
Räder/Bereifung
Felgen 4J x 13 H l XJ35-2
Reifen 5.20-13 oder 145 SRI 3
Reifenluftdruck in M Pa (kp/cm2)
Limousine und Universal, vorn 0,14 (1,4) Bei M+S -Reifen ist der Luftdruck um 0,02 (0,2) zu erhöhen
Limousine, hinten
- bis 500 kg Achslast (bis 335 kg Nutzlast)
0,14 (1,4)
- bis 550 kg Achslast (bis 385 kg Nutzlast) 0,16 (1,6)
Universal, hinten
- bis 500 kg Achslast (bis 310 kg Nutzlast)
0,14 (1,4)
- bis 580 kg Achslast (bis 390 kg Nutzlast) 0,17 (1,7)
Kraftstoffbehälter/Heizung
Inhalt 26 l
Reserve etwa 4 l
Heizung Warmluft vom Kühlgebläse
Massen und Lasten
Limousine Universal
Gesamtmasse 1000/1010 kg 1040kg
Eigenmasse, fahrfertig 615/625 kg 650kg
Nutzlast 385 kg 390 kg
Vorderachslast
- unbelastet 363 kg 365 kg
- belastet 450/460 kg 460kg
Hinterachslast
- unbelastet 252 kg 285 kg
- belastet 550 kg 580 kg
Brutto-Anhängelast 300 kg
400 kg bei gebr. Anh.
Dachgepäckträger (m. Vierpunktaufh. u. Dachabstützung) 65 kg 40 kg
Geschwindigkeit
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Kraftstoffverbrauch
bei konstant 60 km/h 5,5 l/100 km
bei konstant 90 km/h 8,1 l/100 km
im Stadtverkehr 7,7 l/100 km
Mixwert 7,1 l/100 km

1) Die Verwendung von Hochleistungs- oder Transistor-Zündspulen ist in Verbindung mit der EBZA-2 H nicht zulässig. Ferner führen unsachgemäße Eingriffe in die EBZA-2 H in jedem Fall zu Schäden an der Zündanlage.

2) Bei Wartungsarbeiten im Motorraum sowie am Fahrzeugboden ist die Drehstromlichtmaschine abzudecken und somit vor dem Eindringen von Wasser und Konservierungsmitteln zu schützen. Ferner ist bei Elektro-Schweißarbeiten am Fahrzeug der D + - Anschluss des Reglers von der Lichtmaschine zu trennen.

3) Bei Verdacht auf zu hohe Regelspannung kann nach Abziehen des D+ -Anschlusses von der Lichtmaschine die Fahrt auf Batteriebetrieb fortgesetzt werden.

4) Bei laufendem Motor ist das Trennen der Batterie vom Motor nicht gestattet.

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