135 Praktische Hilfsmittel
- einen Eisschaber, um die vereisten Scheiben reinigen zu können. Dieser Schaber sollte aus Kunststoff sein; er zerkratzt die Scheiben nicht;
- ein Säckchen mit Streusand, um an vereisten Steigungen die Fahrbahn zum Anfahren ggf. abstumpfen zu können. Am besten geeignet ist grober Sand oder Kies;
- eine Schaufel mit kurzem Stiel, um sich u. U. auch einmal den Weg durch eine Schneewehe bahnen zu können. Am besten geeignet ist eine Kohlenschaufel;
- ein Antibeschlagtuch, mit dem die von innen beschlagenden Scheiben abgerieben werden. Die Imprägnierung des Tuches verhindert das Beschlagen der Scheiben für einige Tage, es reicht somit für eine Wintersaison;
- zwei Teppichstreifen von je einem halben Meter Breite und etwa 1,5 Meter Länge. Solche Streifen erweisen einem beim Anfahren auf eisglatter Straße sehr gute Dienste. Ohne solche Teppichstreifen vor den Vorderrädern wäre das kaum zu schaffen. Zwei alte Wolldecken erfüllen den gleichen Zweck;
- eine Sprühdose mit einem Klarsichtmittel. Das Eis auf Front- und Heckscheibe lässt sich damit leicht lösen und danach entfernen. Klarsichtmittel in Sprühdosen sind relativ teuer. Einfacher Brennspiritus, in eine kleine Plasteflasche gefüllt, erfüllt den gleichen Zweck.
136 Radwechsel
Bei einem erforderlichen Radwechsel gilt es stets, ganz bestimmte Sicherheitsvorkehrungen bzw. Arbeitsreihenfolgen zu beachten. Es sind folgende:
- Fahrzeug möglichst auf ebenem und festem Boden abstellen.
- Handbremse anziehen und ersten Gang bzw. Rückwärtsgang einlegen.
- Räder der anderen Fahrzeugseite mit Vorlegeklötzern oder Steinen blockieren.
- Plastekappen abziehen bzw. Radkappe mit einem Schraubendreher abhebeln.
- Radmuttern mit dem Radmutternschlüssel etwa eine Umdrehung lockern.
- Wagenheber in die Steckhülse unter dem Fahrzeugboden bis zum Anschlag einsetzen.
- Fahrzeug mit dem Wagenheber hochkurbeln, bis das defekte Rad vom Boden abhebt.
- Die vier Radmuttern ganz abschrauben und so ablegen, dass die Gewinde nicht verschmutzen.
- Rad abnehmen und Ersatzrad aufstecken.
- Radmuttern über Kreuz gleichmäßig abziehen, zuerst leicht, dannabwechselnd so fest wie möglich.
- Fahrzeug ablassen und Wagenheber abbauen.
- Die Radmuttern über Kreuz nunmehr fest anziehen und diePlasteklappen, bzw. die Radkappe wieder aufdrücken.
Es ist günstiger, die Radmuttern bei noch nicht belastetem Rad fest anzuziehen, als das erst bei abgesenktem Fahrzeug zu tun; das Rad zentriert sich so besser. Hinzu kommt, dass bei dieser Methode die konischen Bohrungen der Felgen geschont werden. Ansonsten sind die Radmuttern stets mit dem zum Bordwerkzeug gehörenden Radmutternschlüssel anzuziehen. Die Benutzung einer Verlängerung für den Radmutternschlüssel führt zu einem zu hohen Anzugsmoment und damit zur Beschädigung der Bohrungen in den Felgen.
137 Anlage 1
Einstell- und Kontrolldaten (Stand: 1.1.1987)
Motor | ||
Typ | P 65/66 | |
Bauart | Ottomotor | |
Arbeitsverfahren | Zweitakt mit Einlassdrehschieber | |
Zylinder | 2 | |
Zylinderbohrung | 72 mm | |
Kolbenhub | 73 mm | |
Hubraum | 594,5 cm3 | |
Verdichtung | 7,8 ± 0,2 | |
Leistung, max. | 19,1 kW (26 PS) bei 4200 U/min | |
Drehmoment, max. | 53,95 N m (5,5 kpm) bei 3000 U/min | |
Leerlaufdrehzahl | 600 + 100 U/min | |
Kurbelwelle | dreifach gelagert in Kugellagern | |
Pleuellager | Rollenlager | |
Schmierung | Gemischschmierung | |
Schmiermittel | Zweitaktmotorenöl MZ 22 | |
Mischungsverhältnis | Kraftstoff/Öl 50:1 | |
Kraftstoff | Vergaserkraftstoff "Normal" | |
Kühlung | Luftkühlung | |
Kühlart | Axialgebläse mit Keilriemenantrieb (Schmalkeilriemen SPZ9.7 x 1000) | |
Vergaser | ||
Typ | Horizontalstromvergaser 28 H 1-1 | |
Ansaugbohrung | 28mm | |
Lufttrichter | 25 mm | |
Startsystem | Starterklappe im Ansaugkrümmer | |
Leerlaufsystem Hauptsystem | plomb. Umgemischregulierung mit mechan. betätigter Volllastanreicherung | |
Hauptdüse | 113 | |
Zusatzdüse | 45 | |
Ausgleichluftdüse | 100 | |
Leerlaufdüse | 45 | |
Leerlaufluftdüse | 100 | |
Leerlaufgemischdüse | 70 | |
Kraftstoffhöhe | 26 ±1,5 mm | |
Kupplung | ||
Art | Einscheiben-Trockenkupplung mit Bandmitnahme | |
Getriebe | ||
Schmierung | Getriebeöl H LP 68 | |
Erstfüllmenge | 1,5 l | |
Nachfüllmenge (bei Ölw.) | 1,3 l | |
Ausgleichgetriebe | Kegelraddifferential | |
Achsübersetzung Zusatzeinrichtung | 3,95 Freilauf im 4. Gang, nicht sperrbar | |
Zündung1) | ||
Art | elektr. Batteriezündanlage (EBZA - 2 H) | |
Zündzeitpunkt | 21° ± KW vor OT | |
Zündkerzen | M 14-225 (gerillter Isolierkörper) | |
Elektrodenabstand | 0,5-0,6 mm | |
Lichtmaschine 2) | ||
Typ | 8042.421/6 (Drehstromlichtmaschine) | |
Leistung | 12V 42A | |
Antrieb | durch Keilriemen von der Kurbelwelle | |
Regler3) | ||
Typ | 8142.5 DLR 14V(elektron. Regler) | |
Anlasser | ||
Typ | 8202.11/30 | |
Art | Schubschraubtrieb | |
Leistung | 0,6 kW (0,8 PS) | |
Batterie4) | ||
Typ | 12 V, 38 Ah | |
Sicherungen | ||
Anzahl | 8 zu je 8 A | |
Glühlampenbestückung | ||
Scheinwerfer | 170 mm Lichtaustritt | |
Fernlicht/Abblendlicht (H 4) | H 4 12 V, 60/55 W (Tiefstellung ab 2 Personen und max. 50 kg Gepäck) | |
Standlicht | FZLD12V.4W-T8/4 | |
Schlusslicht | FZLE12V.5W-C11 | |
Blinklicht | FZLB12V.21W-P25-1 | |
Kennzeichenlicht | FZLE12V.5W-C11 | |
Bremslicht | FZLB12V.21 W-P 25-1 | |
Ladekontrolle | FZLD12V.2W | |
Blinkkontrolle | FZLD12V,2W | |
Fernlichtkontrolle | FZLD12V.2W | |
Instrumentenbeleuchtung | FZLD12V.2W | |
Innenbeleuchtung | FZLE12V.5W-C11 | |
Nebelschlussleuchte | FZLB12V,21W | |
Rückfahrscheinwerfer | FZLB12V.21W | |
Nebelscheinwerfer | H312V,55W | |
Vorderachse | ||
Befestigung | Einzelradaufhängung | |
Federung | Querblattfeder | |
Radaufhängung | oben an Querblattfeder, unten an Lenkerarm | |
Stoßdämpfung | Teleskop, doppelt wirkend | |
Vorspur (unbelastet) | 5-7 mm Diagonalreifen | |
2-4 mm Radialreifen | ||
Sturz (belastet) | 2° 45' ± 0° 30' | |
Spreizung (belastet) | 7° 15' ± 0° 30' | |
Antrieb | Gleichlaufgelenkwellen mit Tripodegelenken | |
Hinterachse | ||
Befestigung | Einzelradaufhängung | |
Bauart | Dreiecklenker | |
Federung | Schraubenfedern | |
Stoßdämpfung | Teleskop, doppelt wirkend | |
Sturz (belastet) | -2° ± 30' | |
Bremsen | ||
Bauart | Innenbackenbremsen | |
Fußbremse | hydr. Zweikreisbremse | |
Handbremse | mechanisch, auf die Hinterräder wirkend | |
Trommeldurchmesser | 200 mm | |
Bremsbelagfläche | 471 cm2 | |
Bremsflüssigkeit | Globo SAE 70-R-3 | |
Räder/Bereifung | ||
Felgen | 4J x 13 H l XJ35-2 | |
Reifen | 5.20-13 oder 145 SRI 3 | |
Reifenluftdruck in M Pa (kp/cm2) | ||
Limousine und Universal, vorn | 0,14 (1,4) | Bei M+S -Reifen ist der Luftdruck um 0,02 (0,2) zu erhöhen |
Limousine, hinten - bis 500 kg Achslast (bis 335 kg Nutzlast) | 0,14 (1,4) | |
- bis 550 kg Achslast (bis 385 kg Nutzlast) | 0,16 (1,6) | |
Universal, hinten - bis 500 kg Achslast (bis 310 kg Nutzlast) | 0,14 (1,4) | |
- bis 580 kg Achslast (bis 390 kg Nutzlast) | 0,17 (1,7) | |
Kraftstoffbehälter/Heizung | ||
Inhalt | 26 l | |
Reserve | etwa 4 l | |
Heizung | Warmluft vom Kühlgebläse | |
Massen und Lasten | ||
Limousine | Universal | |
Gesamtmasse | 1000/1010 kg | 1040kg |
Eigenmasse, fahrfertig | 615/625 kg | 650kg |
Nutzlast | 385 kg | 390 kg |
Vorderachslast | ||
- unbelastet | 363 kg | 365 kg |
- belastet | 450/460 kg | 460kg |
Hinterachslast | ||
- unbelastet | 252 kg | 285 kg |
- belastet | 550 kg | 580 kg |
Brutto-Anhängelast | 300 kg | |
400 kg bei gebr. Anh. | ||
Dachgepäckträger (m. Vierpunktaufh. u. Dachabstützung) | 65 kg | 40 kg |
Geschwindigkeit | ||
Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h | |
Kraftstoffverbrauch | ||
bei konstant 60 km/h | 5,5 l/100 km | |
bei konstant 90 km/h | 8,1 l/100 km | |
im Stadtverkehr | 7,7 l/100 km | |
Mixwert | 7,1 l/100 km |
1) Die Verwendung von Hochleistungs- oder Transistor-Zündspulen ist in Verbindung mit der EBZA-2 H nicht zulässig. Ferner führen unsachgemäße Eingriffe in die EBZA-2 H in jedem Fall zu Schäden an der Zündanlage.
2) Bei Wartungsarbeiten im Motorraum sowie am Fahrzeugboden ist die Drehstromlichtmaschine abzudecken und somit vor dem Eindringen von Wasser und Konservierungsmitteln zu schützen. Ferner ist bei Elektro-Schweißarbeiten am Fahrzeug der D + - Anschluss des Reglers von der Lichtmaschine zu trennen.
3) Bei Verdacht auf zu hohe Regelspannung kann nach Abziehen des D+ -Anschlusses von der Lichtmaschine die Fahrt auf Batteriebetrieb fortgesetzt werden.
4) Bei laufendem Motor ist das Trennen der Batterie vom Motor nicht gestattet.