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Selbst geholfen

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Unsere Serie für den Hobby-Schrauber

Übergangswiderstände

2003-09-27 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 21152)
Startprobleme beim Trabant

Besonders bei älteren Trabant mit 6 Volt Betriebsspannung gehören Startprobleme zu den häufigsten Ärgernissen. Ist das Auto überwiegend auf Kurzstrecken in der Stadt mit eingeschalteten Licht unterwegs, sinkt mit der Zeit der Ladezustand der 6 Volt-Batterie immer mehr ab. Nach etwa vierzehn Tagen gibt es dann Startprobleme, wenn die Batterie nicht rechtzeitig nachgeladen wird. Ist jedoch die Batterie etwa dreiviertel voll geladen und der Anlasser dreht den Motor trotzdem nur mühsam durch, sind hohe Übergangswiderstände im Spiel. Im Extremfall werden dabei Anlasser und Zündanlage mit weniger als 3 Volt versorgt, was für den Start nicht mehr ausreicht.
Übergangswiderstände entstehen bevorzugt an den Batteriepolen. Hier bilden sich häufig an den Kontaktflächen dunkel glänzende Oxidschichten, die den Strom schlecht leiten. Sie müssen abgekratzt werden, bis wieder graues Blei zum Vorschein kommt. Außerdem müssen die Pole mit Polfett behandelt werden, nicht nur äußerlich an den Klemmen, sondern auch an den Kontaktflächen. Die brauchen den Schutz vor dem Luftsauerstoff, der die Oxidbildung auslöst.
Speziell bei den Batteriekabeln aus der DDR-Produktion gibt es noch eine Tücke. Die dicken Leitungen haben Aluminiumadern, an denen die Endstücke in den Klemmen und die Kabelschuhe nur angequetscht sind. Innerhalb dieser Klemmstellen bildet sich Aluminiumoxid, das die Leitfähigkeit zunehmend verschlechtert. Etwa nach drei Jahren kann sich das bei der 6-Volt-Ausführung schon bemerkbar machen. Mit 12 Volt halten die Kabel länger, weil nur halb so große Ströme fließen.
Ob die Alu-Kabel schon schrottreif sind, zeigt sich an der Erwärmung der Klemmstellen bei längerem Anlasserbetrieb oder nach mehreren erfolglosen Startversuchen. In diesem Fall können nur neue Kabel helfen, am besten aus Kupfer, die am Kabelschuh und an den Klemmen verlötet werden.
Zum Schluss noch ein Trick. Wenn der Magnetschalter hängt und der Anlasser nicht anläuft, kann man ihn durch Überbrückung der acht Millimeter dicken Kontaktbolzen direkt einschalten, wie Bild 8 zeigt. Aber Vorsicht, bei Masseberührung gibt es einen Kurzschluss, der den Schraubenzieher glühen lässt.


Der Säureheber zeigt den Ladezustand an.

Etwa zehn Millimeter soll die Flüssigkeit über den Platten stehent.

Dunkel glänzende Oxide am Pol müssen abgekratzt werden.

Polfett ist vor allem an der Kontaktfläche nötig.

Hier wird es warm, wenn die Kabelverbindung schadhaft ist.

Die Sechskant-Quetschzone erwärmt sich bei hohem Übergangswiderstand.

Am Massekabel ist auch die Quetschverbindung am Kabelschuh anfällig.

Hier kann man den Anlasser direkt einschalten, aber Vorsicht vor Masseberührung.
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