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Whims von 1979

Whims von 1979

VEB Verlag Technik Berlin hat 1979 diese 4. Auflage mit 378 Bildern und 12 Tafeln herausgebracht.

06.3.02. Hauptbremszylinder zerlegen und zusammenbauen

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 38112)

Hierzu Bilder 6.6 und 6.7 beachten!

Werkzeuge:
Kombizange, kleiner Dorn, Ringschlüssel SW 10, SW 27, Steckschlüssel SW 24.

Demontage:

  1. Ausbau des Hauptbremszylinders nach Abschn. 6.3.1.
  2. Verschlussdeckel am Vorratsbehälter entfernen, Sieb herausnehmen und Bremsflüssigkeit in ein sauberes Gefäß gießen.
  3. Hauptbremszylinder in einen Schraubstock einspannen und mit einem Ringschlüssel (SW 27) die Verschlussschraube mit Verteilerringstutzen abschrauben (Bild 6.8).
    Beachten: Nur einwandfreie Ringschlüssel verwenden, um ein Abrutschen zu verbindern.
  4. Mit Hilfe eines Doms (6 bis 8 mm Dmr.) wird der Kolben einschließlich Manschette, Druckfeder, Kappenventil und Ventilsitzring aus dem Zylinder herausgehoben.
  5. Vorratsbehälter nach Bild 6.9 mit einem Steckschlüssel (SW 24) abschrauben. (Bei der neuen Ausführung ist das Befestigungsgewinde am Vorratsbehälter.)
  6. Alle Metallteile in Waschbenzin reinigen. Ausgleichbohrungen im Kolben und die Überströmbohrungen im Zylinder säubern. Anschließend mit Druckluft ausblasen.
    Bild 6.6. Hauptbremszylinder - Schnitt
    Bild 6.7. Radbremszylinder - Schnitt
    Bild 6.8. Verteilerringstutzen abschrauben
    Bild 6.9. Vorratsbehälter (alte Ausführung) abschrauben
    Beachten: Sämtliche Gummiteile dürfen nicht mit Benzin in Berührung kommen, da diese von Benzin angegriffen werden.
  7. Hauptbremszylinder, Kolben, Gummimanschetten und Ventilsitzring überprüfen. Bei Verschleiß oder Beschädigung auswechseln.

Montage:
Der Hauptbremszylinder wird in umgekehrter Reihenfolge des Zerlegens zusammengebaut. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

  1. Nur einwandfreie Gummimanschetten und einen einwandfreien Ventilsitzring verwenden.
  2. Beim Befestigen des Vorratsbehälters muss unter die Hohlschraube eine Blechscheibe und zwischen Vorratsbehälter und Hauptbremszylinder eine Dichtscheibe (Fiber) gelegt werden.
  3. Zwischen Verschlussschraube und Verteilerringstutzen muss eine Weicheisenscheibe gelegt werden.
  4. Die Entlüftungslöcher im Verschlussdeckel für den Vorratsbehälter müssen sauber sein (durchblasen).
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06.3.03. Bremsanlage entlüften

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2010-05-30 09:26:57 (3) (Gelesen: 38078)

Nach jeder Reparatur an der Bremsanlage ist unbedingt eine Nachkontrolle sowie eine Bremsenprüfung im Stand und bei Antritt der Fahrt durchzuführen. Ist an den Radbremszylindern, dem Hauptbremszylinder oder an den Bremsleitungen eine Reparatur durchgeführt worden,muss die Bremse vor Antritt einer Fahrt entlüftet werden. Zum Entlüften werden zwei Personen benötigt.
Lässt sich das Bremspedal bei einer Kontrolle ganz durchtreten, so dass es mehrmals betätigt werdenmuss, bevor man einen spürbaren Widerstand bekommt, oder lässt es sich zu weit durchtreten, dann liegt die Ursache meist daran, dass Luft in das Hydrauliksystem der Bremse eingedrungen ist. Auch ein "federndes" Bremspedallässt auf einen Lufteinschluss im System schließen. In all diesen Fällen muss die Bremse entlüftet werden. Wenn der Hauptbremszylinder ausgebaut oder die Bremsleitungen am Verteilerringstutzen abgeschraubt waren, muss als erstes dieser Verteilerringstutzen am Hauptbremszylinder entlüftet werden, damit die Luft nicht durch alle Leitungen gepumpt wird. Anschließend sind die Radbremszylinder der Zuleitungslänge entsprechend (längste Leitung zuerst) und zum Schluss nochmals das Verteilerstück zu entlüften. Durch das Entlüften soll die Luft aus der Bremsanlage entweichen. Dabei muss immer darauf geachtet werden, dass der Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit ausreichend gefüllt ist, da sonst erneut Luft in die Bremsleitungen gepumpt wird.

Bremse entlüften

Werkzeuge und Hilfsmittel:

  • Gabelschlüssel SW 9, SW 10, (evtl. Ring- oder Rohrsteckschlüssel)
  • Entlüftungsschlauch
  • sauberes Glas
  • Bremsflüssigkeit (blau oder grün).

Außerdem wird eine zweite Person benötigt, die beim Entlüften das Bremspedal betätigt.

Beachten: Um das Sechskant (hinten SW 9, vorn SW 10) an den Entlüftungsschrauben nicht zu beschädigen, ist es vorteilhaft, wenn ein Sechskant-Rohr-Steckschlüssel oder ein Ringschlüssel verwendet wird.

Arbeitsgänge:

  1. Vorratsbehälter mit Bremsflüssigkeit füllen. Der Behälter darf auch während des Entlüftens nicht leer werden (öfter nachsehen!).
    Beachten: Es ist an dem Radbremszylinder mit Entlüften zu beginnen, der vom Flüssigkeitsbehälter am weitesten entfernt ist!

  2. Reihenfolge:
    • rechtes Hinterrad
    • linkes Hinterrad
    • rechtes Vorderrad
    • linkes Vorderrad
    • Hauptbremszylinder.
  3. Von der Entlüftungsschraube des rechten Hinterrades Staubkappe abziehen (Entlüftungsschraube säubern).
  4. Entlüftungsschlauch auf den Nippel der Entlüftungsschraube aufstecken. Steck- oder Ringschlüssel aufstecken.
  5. Das andere Ende des Entlüftungsschlauches in ein Gefäß tauchen, das etwas mit Bremsflüssigkeit gefüllt ist. Der Flüssigkeitsspiegel im Gefäß soll nach Möglichkeit höher stehen als die Entlüftungsschraube (Bild 6.10 beachten).
    Bild 6.10. Radbremszylinder entlüften
  6. Die Entlüftungsschraube mit einem geeigneten Schlüssel (SW 9, SW 10) um eine halbe Umdrehung nach links öffnen; die zweite Person tritt das Bremspedal schnell nieder und lässt es langsam zurück. Das muss so oft geschehen, bis keine Luftblasen mehr aus dem Schlauchende heraustreten. Das Bremspedal wird beim letzten Niedertreten in tiefster Stellung gehalten und die Entlüftungsschraube nach rechts zugedreht.
  7. Entlüftungsschlauch abnehmen. Schutzkappe säubern und auf die Entlüftungsschraube aufstecken.
  8. Alle Entlüftungsstellen in der unter Punkt 1 angegebenen Reihenfolge entlüften.
  9. Lässt sich trotz Entlüftung der Bremsanlage das Bremspedal immer noch ohne Widerstand durchtreten, bzw. treten die gleichen Merkmale auf, die einleitend im Abschn. 6.3.3. beschrieben wurden, so ist die Bremsanlage noch einmal zu entlüften. Hat das Bremspedal trotz wiederholter Entlüfturig noch zu viel "toten Gang" oder ist die Bremswirkung noch ungenügend, müssen die Bremsbackennachstellung, der Bremsbelag, die Radbremszylinder und der Hauptbremszylinder überprüft werden.
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06.3.04. Bremsbacken der Simplexbremse (Hinterräder) bzw. Nachstellhebel auswechseln

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (4) (Gelesen: 38142)

Werkzeuge, Hilfsmittel und Ersatzteile:
Gabelschlüssel, evtl. Ring- oder Steckschlüssel (SW 36)
Radmutterschlüssel
Hammer (etwa 400 g und etwa 1000 g), Gummihammer
Kneifzange, Kombizange, Zange zum Aus- und Einhängen der Bremsbacken (Bilder 13.27 bzw. 14.20)
mittlerer Schraubendreher
Bohrmaschine, Bohrer 1,5 und 2,0mm Dmr.
langer Reifen-Montierhebel
Wagenheber
Unterstellböcke
Abzieher (13.26 bzw. 14.18), neue hintere (evtl. auch vordere) Bremsbacken, Sicherungsbleche bzw. Splinte (5 x 45) für Achsmutter
Fühllehren (0,20 mm, 0,35 mm, 0,40 mm, 0,45 mm)

Beachten: Alle abmontierten Kleinteile in einem Behälter sammeln, damit nichts verloren geht und beim Einbau kein Zeitverlust durch eine Suchaktion entsteht.

Bremsbacken auswechseln:

  1. Schraubendreher in einer der vorhandenen Nuten der Radkappe einschieben und diese abdrücken.
  2. Radmuttern mit Radmutterschlüssel lösen.
  3. Wagen nach Abschn. 1.2.1. aufbocken und sichern.
  4. Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
  5. Kronenmutter (Achsmutter) entsplinten und abschrauben (SW36).
    Beachten: Neuere Wagen haben ein Sicherungsblech (Bild 6.11)
    Bild 6.11. Sicherungsblech aufbiegen
    Bild 6.12. Bremstrommel abziehen
  6. Je nach dem verwendeten Bremstrommelabzieher (Bild 13.26 bzw. 14.18) Abzieher ansetzen bzw. anschrauben. Handbremse lösen.
  7. An der Bremstrommel bzw. am Abzieher mit einem Montagehebel gegenhalten und die Abziehschraube andrehen (Bild 6.12).
    Beachten: Beim Abziehen der hinteren Bremstrommel muss die Handbremse gelöst sein. Es ist möglich, dass die Bremstrommel infolge eines starken Verschleißes Rillen an der Bremsfläche aufweist; dann hat sich auch der Bremsbelag durch Verschleiß entsprechend angepasst. Dadurch kann es beim Abziehen zum Verklemmen zwischen Bremstrommel und Belag kommen.
    Lässt sich die Bremstrommel trotz festangezogener Abziehschraube nicht abziehen, dann können Bremstrommel und Bremsbacken verklemmt sein. In diesem Fall sind bei den alten Bremsanlagen die beiden Sechskantschrauben an der Außenseite des Bremsbackenhalterungsbleches (Bild 6.13) in Richtung Federgabel zu verdrehen, bis sich die Bremstrommel wieder leicht durchdrehen lässt. Bei der neuen Bremse kann man verklemmte Bremsbacken dadurch lösen, dass mit einem Gummihammer abwechselnd gegenüber an die Bremstrommelkanten zwischen den Radbolzen geschlagen wird.
  8. Bremsbacken mit Montagezange (Bilder 13.27,14.20) an der unteren Backenabstützung auseinander drücken und über die Lagerung herausheben. Untere Rückzugfeder (Bremsfeder) aushängen.
    Anmerkung:
    Sollte keine Montagezange vorhanden sein, kann auch ein Bremsbacken mit einem Schraubendreher nach Bild 6.14 aus der unteren Bremsbackenlagerung herausgedrückt werden
  9. Beide Bremsbacken mit den Händen fassen und unten so weit zusammendrücken, bis sie aus den Druckbolzen des Radbremszylinders herausgenommen werden können (Bild 6.15). Bei der Vorderradbremse kann der Arbeitsgang ähnlich durchgeführt werden.
  10. Bremsseil aus dem Bremshebel aushängen (Bild 6.16) und Bremsbacken abnehmen
    Bild 6.13. Nachstellhebel zurückdrehen
    Bild 6.14. Bremsbacken aushängen
    Bild 6.15. Bremsbacken abnehmen
  11. Die über den Drucksteg und die obere Rückzugfeder geschobene Federklammer abnehmen. Bremsbacken nach Bild 6.16 auseinanderrücken und Drucksteg herausnehmen.
  12. Obere Rückzugfeder aushängen.

Anmerkung:
Bei den Vorderradbremsen in Simplexausführung (alte Bremsanlage) müssen die Arbeitsgänge 1 bis 8 und Arbeitsgang 12 ebenso durchgeführt werden.

Nachstellhebel auswechseln (alte Bremsanlage)

Ausbau:

1. Kerbstift aus der Sechskantmutter (an der hinteren Seite des Bremsankerbleches, Bild 6.13) ausbohren.
Bild 6.16. Bremsseil aus dem Bremshebel aushängen
Bild 6.17. Bremsbacken der Hinterradbremse mit Bremshebel, Drucksteg, Rückzugfeder und Federklammer

2. Mutter (SW 13 bzw. 14) abschrauben und Nachstellhebel herausnehmen.

Beim Einbau des Nachstellhebels ist folgendes zu beachten:

  1. Nachstellhebel mit Tellerfeder (Bild 6.18) in Bremsankerblech einsetzen, Mutter aufschrauben und Loch für Kerbstift bohren (2 mm Dmr.).
  2. Sechskantmutter mit einem neuen Kerbstift gegen Zurückdrehen sichern.
  3. Das Verdrehmoment soll 6 bis 7Nm (0,6 bis 0,7 kpm) betragen. Das wird durch die unter Vorspannung befindliche Tellerfeder erreicht.
    Bild 6.18. Nachstellhebel mit Tellerfeder
Kontrolle:
Nachdem die Bremse zusammengebaut ist, wird auf die Mutter außen am Bremsbackenhalteblech ein passender Schlüssel aufgesteckt. Die Bremse wird mehrmals kräftig betätigt. Beim anschließenden Zurücklassen des Fußpedals darf sich der aufgesteckte Schlüssel nicht bewegen. Verdreht sich der Schlüssel, dann stimmt die durch die Tellerfeder erzeugte Vorspannung nicht (ist zu klein). Die Tellerfedermuss dann ausgewechselt werden.

Die Montage der einzelnen Teile erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Beim Zusammenbau ist folgendes zu beachten:

  1. Alle verschlissenen und beschädigten Teile müssen erneuert werden.
  2. Vor dem Zusammenbau sind bei alten Bremsanlagen die Nachstellhebel für die selbsttätige Bremsnachstellung zu überprüfen.
    - Mitnehmerbolzen auf festen Sitz und Verschleiß überprüfen.
    - Nachstellhebel auf Verformung überprüfen.
    Ist der Mitnehmerbolzen lose oder der Nachstellhebel verformt, muss ein neuer Nachstellhebel (Bild 6.18) eingebaut werden. Die Arbeitsgänge für das Auswechseln des Nachstellhebels wurden im vorangegangenen Abschnitt beschrieben.
  3. Nach dem Einbau der Bremsbacken ist bei alten Bremsen das vorgeschriebene Spaltmaß von 0,35 bis 0,45 mm und bei der neuen Bremse 0,2 bis 0,35 mm zwischen Mitnehmerbolzen und Langloch im Bremsbacken mit einer Fühllehrezukontrollieren (Bild 6.19 für alte Bremse, Bild 6.20 für neue Bremse).
  4. Sind in die Bremstrommel Rillen eingeschliffen, muss die Trommel erneuert oder ausgedreht werden.
    Normaldurchmesser der Bremstrommel: 200mm
    Maximales Ausdrehmaß: 202mm.
    Beachten: Werden die Bremstrommeln auf 202 mm Dmr. ausgedreht, dann sind Bremsbacken mit einer Belagdicke von 5mm (normal 4 mm) erforderlich. Diese Beläge dürfen nur bis zu einer Restbelagdicke von 2 mm abgenutzt werden.
    Bild 6.19. Spaltmaß für ältere Ausführung
    Bild 6.20. Spaltmaß für neue Ausführung ab 1967
  5. Vor dem Einbau der Bremsbacken ist die automatische Bremsbackennachstellung in Richtung Achsmitte bis zum Anschlag zu verdrehen bzw. zu verschieben.
  6. Rückzugfedern müssen so eingehängt werden, dass sie unter den Backen (zwischen Backen und Bremsankerplatte) liegen.
  7. Vor der Montage der Bremstrommel ist darauf zu achten, dass die Bremsbacken ganz zurückgestellt sind (Null-Stellung). Bei der neuen Bremse geht die automatische Nachstellung des jeweiligen Bremsbackens durch Betätigen der Klemmfeder (nach außen) in die Null-Stellung zurück.
  8. Beim Aufstecken der Bremstrommel ist darauf zu achten, dass die Scheibenfeder im Achsstumpf genau in der Nut der Radnabe sitzt.
  9. Zur Sicherung der Achsmutter nur neue Sicherungsscheiben bzw. Splinte verwenden.
  10. Soll in eine Hinterradbremse, in der ein 4mm dicker Drucksteg eingebaut war, ein neuer von 5mm Dicke eingebaut werden, so muss der Schlitz im Steg des Bremsbackens auf 6 bis 6,2 mm nachgearbeitet und die Tiefe um 1 mm vergrößert werden. Das ist notwendig, da der neue Drucksteg um 2mm länger ist.
  11. Nachdem die Bremsanlage fest montiert ist, muss sie nach Abschn. 6.3.10. eingestellt und nach Abschn. 6.3.3. entlüftet werden.
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06.3.05. Radbremszylinder der Simplexbremse ausbauen und zerlegen

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (2) (Gelesen: 38046)
Werkzeuge und Hilfsmittel:
wie im Abschn. 6.3.4.,
außerdem Gabelschlüssel SW9, SW 10,
Dorn, ggf. neuen Radbremszylinder bzw. neue Kolben und Bremsmanschetten.

Ausbau:

  1. Arbeitsgänge wie im Abschn. 6.3.4. (1 bis 12) ausführen.
  2. Bremsleitung (SW 10) abschrauben (Bild 7.9).
  3. Befestigungsschrauben (SW 10) herausschrauben. Radbremszylinder abnehmen.
  4. Schutzkappen abnehmen. Druckbolzen herausnehmen.
  5. Beide Kolben mit einem Dorn nach einer Seite herausdrücken.
  6. Entlüftungsschraube (SW9) herausdrehen.
  7. Teile reinigen.
    Beachten: Gummiteile nicht mit Benzin reinigen.
  8. Kolbendichtmanschetten, Kolben. Druckfeder und Radbremszylinder überprüfen. Defekte Teile erneuern.

Einbau:

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.
Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

  1. Beim Einsetzen der Kolben und Dichtmanschetten sind diese mit Bremsflüssigkeit einzureiben.
  2. Die Bremsanlage muss unbedingt nach Abschn. 6.3.3. entlüftet werden.
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06.3.06. Bremsbacken der Duplexbremse (Vorderräder) auswechseln

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (4) (Gelesen: 38084)
Werkzeuge und Hilfsmittel:
Wie im Abschn. 6.3.4.;
außerdem Gabelschlüssel SW 9, SW 10.

Beachten: Die Beschreibung erfolgt für das rechte Vorderrad (in Fahrtrichtung gesehen). Beim linken Vorderrad sind die Radbremszylinder, Bremsbacken und Ruckzugfedern spiegelbildlich dazu angeordnet.

Ausbau:

  1. Arbeiten nach Abschn. 6.3.4., Arbeitsgänge sinngemäß nach 1 bis 7 durchführen.
  2. Backenhalterung ausbauen. Dabei Federteller mit Kombizange eindrücken und Federteiler um V, Umdrehung drehen; Feder und Federteller mit Stift für die Seitenlage entfernen (Bild 6.21).
    Beachten: Der Stift für die Seitenlage an der Bremsankerplatte muß beim Verdrehen des Federtellers hinten gegengehalten werden!
  3. Rechten Bremsbacken mittels Schraubendreher aus der Nut des unteren Radbremszylinders (Bild 6,22) herausheben.
  4. Rückzugfedern aushängen und Bremsbacken abnehmen.
  5. Linken Bremsbacken ausbauen.
  6. Bremsbacken gegen neuen austauschen.
    Bild 6.21. Federteller lösen
    Bild 6.22. Bremsbacken aus der Nut des unteren Radbremszylinders mit Schraubendreher herausheben

Einbau:

  1. In beide Bremsbacken Rückzugfedern einhängen; dabei die Enden der oberen Feder nach innen und die der unteren nach außen richten.
    (Beim linken Vorderrad: Enden der oberen Feder nach außen, Enden der unteren Feder nach innen.)
  2. Automatische Bremsbackennachstellung zur Achsmitte verstellen (Null-Stellung).
  3. Linken Bremsbacken in die Nut des oberen Radbremszylinders und in den Gummistopfen des unteren Radbremszylinders drücken.
  4. Stift für die Seitenlage des Bremsbackens von der Getriebeseite her in die Bremsankerplatte stecken. Unteren Federteller mit Druckfeder und oberen Federteller durch Verdrehen mittels Kombizange am linken Bremsbacken befestigen.
  5. Rechten Bremsbacken in die Nut des unteren Radbremszylinders einsetzen und mittels Schraubendreher in den Gummistopfen des oberen Radbremszylinders eindrücken.
  6. Bremstrommel und Räder nach Abschn. 6.3.4. montieren.
  7. Bremse entlüften.
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06.3.07. Radbremszylinder der Duplexbremse ausbauen und zerlegen

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (2) (Gelesen: 38242)
Werkzeuge, Hilfsmittel und Ersatzteile:
wie in den Abschnitten 6.3.4. und 6.3.5. angegeben.
Außerdem: Innensechskantschlüssel (6mm).

Ausbau:

  1. Arbeitsgänge 1 bis 5 wie im Abschn. 6.3.6. beschrieben.

  2. Bremsleitung abschrauben (SW 10).

  3. Verbindungsrohr zwischen den beiden Bremszylindern abschrauben (SW 10).

  4. Mit Innensechskantschlüssel (6mm) beide Befestigungsschrauben für Radbremszylinder abschrauben und Bremszylinder abnehmen.

  5. Mit dünnem Dorn Gummistopfen und Kolben von hinten aus dem Radbremszylinder herausschieben (Dorn in Verbindungsrohranschluss stecken); Kolben auswechseln. Alle Metallteile in Waschbenzin reinigen und danach leicht mit Bremsflüssigkeit einreiben.

Einbau:

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.

Beachten:

  • Beim Befestigen des Radbremszylinders auf waagerechten Einbau achten! Das eingeschraubte Verbindungsrohr muss frei liegen und dicht sein.
  • Die Radbremszylinder sind in der Ausführung unterschiedlich; Bremszylinder der Duplexbremse für das rechte Vorderrad sind farblich gekennzeichnet und dürfen nicht verwechselt werden.
  • Vor Montage der Bremstrommel ist darauf zu achten, dass die Bremsbacken ganz zurückgestellt sind.
Bewerten - Schlecht Gut · 280 Bewertungen · Note Ausreichend

06.3.08. Automatische Bremsbackennachstellung reinigen

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (2) (Gelesen: 38212)
Automatische Bremsbackennachstellung nach Abschn. 6.3.4. bzw. 6.3.6. ausbauen und reinigen; evtl. erneuern.

Beachten: Die Teile der automatischen Bremsnachstellung sind nach derDemontage der Bremsbacken zugänglich und dürfen nur mit Waschbenzin gereinigt werden. Jegliche Veränderungen der Nachstellautomatik, wie Vergrößern der Bohrung, der Klemmfeder usw., stellen die richtige Funktion in Frage. Es empfiehlt sich, vor der Montage das Schiebe- und Führungsstück leicht mit Molybdänfett (Schmierfett SWA 532 M) zu behandeln. Das Schiebestück der Nachstellautomatik ist für vorn und hinten in der Abmessung unterschiedlich (Bild 6.23).

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06.3.09. Handbremsseil auswechseln

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (3) (Gelesen: 38197)
Werkzeuge und Hilfsmittel:
Wie im Abschn. 6.3.4.; zusätzlich neue Bremsseile; Gabelschlüssel (SW 13 bzw. 14).

Ausbau:

  1. Arbeitsgänge 1 bis 10 wie im Abschn. 6.3.4. beschrieben.
  2. Nachstellmutter (Bild B 24) der Handbremsnachstellung (SW 13 bzw. 14) zurückdrehen.
  3. Trennen der Bremsseile durch Lösen der Sechskantschraube.
  4. Nach dem Abnehmen der Gummischutzkappen von den Seilführungen können die Bremsseile mit Hülle aus den Führungen herausgenommen werden. Ist die Seilhülle aus dem Bremsschild herausgezogen, kann das Bremsseil abgenommen werden.

Einbau:

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus.

Beachten: Das längere Bremsseil ist für die rechte und das kürzere für die linke Seite bestimmt!

Bild 6.23. Automatische Nachstellung

Bild 6.24. Nachstellmutter der Handbremse

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06.4. Besondere Hinweise

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 38142)
Bewerten - Schlecht Gut · 272 Bewertungen · Note Ausreichend

06.4.1. Bremsflüssigkeit

2004-01-20 00:00:01 Geändert: 2008-09-04 17:44:06 (1) (Gelesen: 38206)
Da die Bremsflüssigkeit einer gewissen Alterung unterliegt (sie ändert sich in der Zusammensetzung und nimmt auch Wasser auf), ist es ratsam, sie nach etwa zwei Jahren zu wechseln. Dabei sind Bremsleitungen, Haupt- und Radbremszylinder mit neuer Bremsflüssigkeit durchzuspülen. Zum Nachfüllen und Erneuern ist nur Globo-Bremsflüssigkeit zu verwenden. Blaue und grüne Globo-Bremsflüssigkeit sind mischbar, so dass sowohl die blaue als auch die seit 1977 im Handel erhältliche grüne Bremsflüssigkeit zum Nachfüllen verwendet werden kann. Auf keinen Fall dürfen andere öle, wie Hydrauliköl, Transformatorenöl oder ähnliche, verwendet werden, denn eine Mischung mit solchen ölen kann zum Zerstören der Dichtmanschetten oder zum Verkleben und Verstopfen der Ventile führen. Ähnliche Probleme können auch bei der Mischung mit ausländischen Bremsflüssigkeitsarten eintreten, da die Flüssigkeiten unterschiedliche chemische Zusammensetzungen besitzen können. Daher ist es ratsam, bei Auslandsfahrten eine kleine Plastflasche Bremsflüssigkeit mitzunehmen, um im gegebenen Fall nachfüllen zu können. Bei einer einwandfreien Bremsanlage sinkt der Flüssigkeitsspiegel auf Grund von Verdunstung und Temperaturschwankungen um etwa einen Zentimeter je Jahr. Sinkt er mehr ab oder muss öfter nachgefüllt werden, dann sind undichte Stellen an der Bremsanlage vorhanden. In diesem Fall sind alle Verschraubungen, die Rad- und der Hauptbremszylinder auf Dichtheit und alle Rohrleitungen und Bremsschläuche auf Scheuerstellen zu überprüfen.
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